Der Beruf Pferdewirt – wirklich ein Traumberuf?

Der staatlich anerkannte Ausbildungsberuf Pferdewirt, mit üblicherweise drei Lehrjahren und Abschlussprüfung, ist dem Berufsfeld Landwirtschaft zugeordnet. Für viele Mädchen ist es ein Traumberuf. Damit es auch wirklich ein Traumberuf wird und bleibt, ist es unabdingbar, sich vor Antritt der Ausbildung ausreichend zu informieren und mindestens ein Praktikum zu absolvieren, ob man wirklich für diesen Beruf geeignet ist. Pferdewirt ist ein sehr vielfältiger und faszinierender aber gleichzeitig auch ein anstrengender Beruf. Die Berufsreiter bilden die wichtigste Säule in unserem Ausbildungssystem.


Für mich ist es ein Traumberuf und ich würde mich immer wieder dafür entscheiden. Ich liebe die Abwechslung in diesem Job … die Arbeit mit verschiedensten Pferden jeden Alters in unterschiedlichen Disziplinen, die einen immer wieder aufs Neue herausfordern. Zwischendurch Unterrichten, der Umgang mit Menschen (Kunden) und das gesamte Drumherum. Es wird nie langweilig! Allerdings ist es auch nicht immer einfach. Es ist ein Fulltimejob. Man verbringt oft 7 Tage die Woche mit den Pferden, bei Wind und Wetter und vielfach auch noch nach Feierabend. Geregelte Arbeitszeiten gibt es nicht und freie Wochenenden sind selten. Man muss körperlich fit sein, Ausdauer  und Einfühlungsvermögen besitzen, manchmal auch Nerven wie Drahtseile haben und Geschick im Umgang mit Kunden aufweisen. Dieser Beruf ist nicht irgendein Job, es ist eine Berufung/Lebensentscheidung hinter der man zu 100% stehen muss.

Silvana liebt ihren Beruf und hat es nie bereut!!

In dem Buch “FN-Handbuch Pferdewirt” wird es so beschrieben:
Der Beruf des Pferdewirts ist vielschichtig und anspruchsvoll. Er setzt Leistungsbereitschaft und Willensstärke, genügend reiterliches Talent, Tierliebe, Gefühl für den Umgang mit dem Pferd und Geschick im Umgang mit Menschen voraus. Handlungs- und Fachkompetenz, Geduld, Ausdauer und Charakterfestigkeit sind unabdingbar. Geeigneten Personen bietet er eine Vielzahl von Möglichkeiten, Zufriedenheit, Anerkennung und Selbstbestätigung zu erlangen.

Seit dem 1.11.1975  wird der Beruf Pferdewirt durch das Berufsbildungsgesetz geregelt.

Mit der Änderung der Verordnung zum Beruf Pferdewirt vom 1.8.2010 erhielt der Beruf eine neue Struktur. Die neuen 5 Fachrichtungen sind folgendermaßen aufgebaut:

  • Klassische Reitausbildung
  • Pferdehaltung und Service
  • Pferdezucht
  • Spezialreitweisen -Westernreiten und Gangreiten-
  • Pferderennen -Rennreiten und Trabrennfahren

Voraussetzungen für den Beruf und Tätigkeitsschwerpunkte in den einzelnen Fachrichtungen:
Jeder angehende Pferdewirt (egal welcher Schwerpunkt) muss zu Beginn eine abgeschlossene Schulausbildung besitzen.
Folgende Ausbildungsinhalte werden während der gesamten Ausbildung im Betrieb, in der Berufsschule sowie evtl. auch durch außerbetriebliche Maßnahmen vermittelt:

  • Tiergerechte Pferdehaltung und Pferdefütterung
  • Tierschutz und Tiergesundheit
  • Ausbildung und Vorbereitung von Pferden für Zucht und Leistungsprüfungen
  • Betriebliche Abläufe und Organisation; betriebswirtschaftliche Zusammenhänge
  • Dienstleistungen, Kundenorientierung und Marketing
  • Pferdezucht und Pferdeaufzucht
  • Ausrüstung; Einsatz von Maschinen, Geräten und Betriebseinrichtungen
  • Aufbau und Organisation des Ausbildungsbetriebes
  • Berufsbildung, Arbeits- und Tarifrecht
  • Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit
  • Umweltschutz
  • Naturschutz, ökologische Zusammenhänge und Nachhaltigkeit
  • Qualitätssichernde Maßnahmen

Für Pferdewirte ist Charakterfestigkeit eine unschätzbare Eigenschaft, da man mal mehr, mal weniger im Blickpunkt der Öffentlichkeit steht und eine Vorbildfunktion übernimmt. Neben Tierliebe und Geduld sind Disziplin und Durchhaltevermögen angesagt. Das Wohlergehen des Pferdes steht über den persönlichen Interessen.

Für die Ausbildungsfachrichtung Klassische Reitausbildung sind reiterliches Talent und Leistungsbereitschaft besonders wichtige Eigenschaften. Wer sich für diesen Berufszweig entscheidet sollte ein durchweg sportlicher Typ sein und ein gutes Koordinations-, Takt- und Balancegefühl beweisen sowie Einfühlungsvermögen und Willensstärke.
Pferdewirte der Fachrichtung klassische Reitausbildung üben einen Dienstleistungsberuf mit pädagogischen Schwerpunkten aus. Ohne Kontaktfreudigkeit und Geschick im Umgang mit Menschen kommen sie daher nicht aus. Darüber hinaus muss man psychologisches Einfühlungsvermögen beweisen, ein kundenorientiertes Auftreten an den Tag legen, aufgeschlossen und kommunikativ sein. Die reiterliche Vorbildung muss schon zu Beginn der Ausbildung ein gewisses Niveau besitzen, sonst kann das Prüfungsziel in der kurzen Zeit nicht erreicht werden.

Zu den Aufgabengebieten des Pferdewirtes “Klassische Reitausbildung” gehören u.a.: 

  • die funktionelle Pferdebeurteilung
  • die vielseitige, klassische Ausbildung des Pferdes
  • die zielgruppenorientierte, klassische Ausbildung von Reiterinnen und Reitern und
  • die Vorbereitung und Vorstellung von Pferden bei Leistungsprüfungen

Prüfungsbereiche mit beispielhaften Inhalten und deren Gewichtung sind:

Dressurausbildung (20 %)

  • selbstständiges dressurmäßiges Arbeiten von Pferden auf Trense und Kandare und reiten einer Dressurreiterprüfung der Klasse L
  • Analyse von Exterieur, Interieur und Ausrüstung
  • Daraus ableiten, wie das jeweilige Pferd gemäß der Reitlehre und der gestellten Aufgabe, bzw. des Ziels gearbeitet werden muss

Springausbildung (20%)

  • Selbständiges arbeiten von Pferden an, bzw. über Sprüngen und rieten einer Stilspringprüfung der Klasse L mit Standardanforderungen
  • Analyse von Exterieur, Interieur und Ausrüstung
  • Daraus ableiten, wie das jeweilige Pferd gemäß der Reitlehre und der gestellten Aufgabe, bzw. des Ziel gearbeitet werden muss

Ausbildung von Reitern und Reiterinnen (20%)

  • Unterrichtserteilung in Dressur und Springen
  • Analysieren der Gegebenheiten von Pferd und Reiter
  • Auf Basis dieser Analyse Unterricht planen, durchführen und beurteilen, bzw. analysieren

Pferdegesundheit, Reit- und Sportlehre (30%)

 
Wirtschafts und Sozialkunde (10%)

 

Die Aufgaben eines angehenden Pferdewirtes Fachrichtung “Pferdehaltung und Service” sind das kunden- und serviceorientierte Handeln in allen Bereichen der Pferdehaltung. Daher sollte der freundliche und zuvorkommende Umgang mit den Kunden selbstverständlich sein. Der Pferdewirt Fachrichtung Service und Haltung kann z.B. Lehrgänge zum Verladen, Longieren oder der Grundausbildung im Umgang mit dem Pferd organisieren und durchführen. Diese Ausbildung hat einen besonders hohen Stellenwert für die Pensionspferdehaltung und die damit verbundene Dienstleistung rund ums Pferd.

 Zu den Aufgabengebieten des Pferdewirtes “Pferdehaltung und Service” gehören u.a.

  • die Individuelle Pferdefütterung; Futtergewinnung und -beschaffung
  • Stall- und Weidemanagement
  • das Bewegen von Pferden im Reiten oder Fahren, Arbeiten an der Longe
  • die Beratung von Kunden und kundenorientierte Anlagenbewirtschaftung

Prüfungsbereiche mit beispielhaften Inhalten und deren Gewichtung sind:

Kundenberatung und -ausbildung (20%)

  • Kundenorientiere Beratung, Unterstützung und Kommunikation sowie Planung und Durchführung von Ausbildungsmaßnahmen

Bewegen von Pferden (20%)

  • Umgang mit Pferden
  • Grunderziehung und Bodenarbeit
  • Bewegen an der Longe und unterm Sattel in den Grundgangarten
  • Das Fahren von Pferden unter der Berücksichtigung der Regeln des Straßenverkehrs, der Gesichtspunkte des Tierschutzes und des Umweltschutzes, sowie der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes

Haltung und Versorgung von Pferden (20%)

  • Verladen und Transportieren
  • Gesundheitsvorsorge und Notfallversorgung von Pferden
  • Beurteilung und Verbesserung von Stallhaltungssystemen und Stallklima sowie der Planung, Durchführung und Beurteilung der Pferdefütterung
Betriebsorganisation (30%)
  • Festlegung von Arbeitsmitteln und -abläufen
  • Informationen beschaffen und auswerten
  • Arbeitszusammenhänge erkennen, Arbeiten kontrollieren und dokumentieren
  • Maßnahmen zur Wirtschaftlichkeit und Qualitätssicherung ergreifen

Wirtschafts- und Sozialkunde (10 %)

In der Fachrichtung “Pferdezucht” geht es grundlegend um die Praxis auf den Zuchtbetrieben und auf den Deckstationen. Daher erlernen die Auszubildenden auch die Besamungstechnik. Solides naturwissenschaftliches Grundwissen ist notwendig, um sowohl die Zuchttheorie wie auch die Technik der Besamungsstationen erfassen zu können.

Spezielle Aufgabengebiete
Zu den Aufgabengebieten des Pferdewirtes mit Fachrichtung “Pferdezucht” gehören u.a.:

  • Zuchtmethoden, Zuchtplanung, Zuchthygiene
  • Pferdebeurteilung, Pferderassen
  • Reproduktion und Aufzucht
  • Vorstellung von Pferden bei Zuchtschauen und Prüfungen

Prüfungsbereiche mit beispielhaften Inhalten (und deren Gewichtung) 

Durchführung von Zuchtmaßnahmen (20%)

  • Abprobieren von Stuten
  • Durchführen von Reproduktionsmaßnahmen
  • Vorbereitung und Begleitung von Abfohlungen
  • Versorgung von Stuten und Fohlen nach der Geburt
  •  Führen von Deck- und Abfohlregister

Haltung und Betreuung von Zuchtpferden (20%)

  • Beurteilung der Haltungssysteme und Zusammenstellung von Pferdegruppen
  • Planung und Durchführung leistungsgerechter Fütterung
  • Planung und Realisierung von Maßnahmen der Grünlandbewirtschaftung
  • Gesundheitliche Betreuung von Zuchtpferden entsprechend der Regelwerke
  • Planung, Überwachung und Erläuterung von Pferdetransporten

Vorstellen von Pferden (20%)

  • Identifizierung von Pferden, Vorbereitung der Pferde auf Zuchtveranstaltunge und rasspspezifische Präsentierung dieser
  • Beurteilen und Rangieren von Pferden

Planung und Organisation der Pferdezucht (30%)

  • Darstellung von Vererbungsvorgängen und Methoden der Pferdezucht
  • Erläuterung von Zuchtzielen und -kriterien
  • Beurteilung und Planung von Hygienemaßnahmen

Wirtschafts- und Sozialkunde (10%)

 

In der Fachrichtung “Spezialreitweisen” geht es grundlegend um das Reiten von Pferden in einer Spezialreitweise (Gangreiten und Westernreiten).

Spezielle Aufgabengebiete
Zu den Aufgabengebieten des Pferdewirtes mit Fachrichtung “Spezialreitweisen” gehören u.a.:

  • Beurteilung von Pferden in einer Spezialreitweise
  • Grunderziehung und -ausbildung von Pferden in einer Spezialreitweise
  • Arbeit mit Reitern und Reiterinnen in einer Spezialreitweise
  • Wettbewerbsvorbereitung und Einsatz in Prüfungen einer Spezialreitweise

Prüfungsbereiche und beispielhafte Inhalte (mit deren Gewichtung)

Pferdehaltung und -gesundheit (20%)

  • Beurteilung von Pferdehaltung und des Gesundheitszustandes von Pferden
  • Beurteilung von Futtermitteln, Zusammenstellung leistungsgerechter Futterationen und Durchführung von Fütterungen
  • Planung und Vorbereitung von Pferdetransporten und Verladen von Pferden

Ausbildung von Pferden (20%)

  • Spezielle Ausrüstung und Hilfsmittel auswählen und einsetzen
  • Verschiedene Pferde gymnastizieren und ausbilden
  • Eignung von verschiedenen Pferden beurteilen, Ausbildungsstand und Trainingsmöglichkeiten vorstellen
  • Pferde an der Hand und in Kerndisziplinen unter dem Sattel arbeiten sowie taktrein, losgelassen, an den Hilfen und in Balance vorstellen

Ausbildung und Beratung von Reitern und Reiterinnen (20%)

  • Reiter und Reiterinnen bei der Auswahl und Ausrüstung von Pferden beraten
  • Ausbildungsstand von Reitern und Reiterinnen analysieren und Ausbildungswege planen
  • Reiter und Reiterinnen unterrichten

Planung und Organisation (30%)

  • Planung und Bewertung leistungsgerechter Haltung von Pferden
  • Darstellung von Kriterien der Pferdefütterung, Auswahl von Futtermitteln sowie Berechnung und Bewertung leistungsgerechter Futterrationen
  • Planung und Erläuterung der Ausbildung, des Trainings, des Einsatzes und Transportes von Pferden
  • Planung und Erläuterung der Ausbildung und des Trainings von Reitern und Reiterinnen unter Berücksichtigung von Bewegungs. Und Trainingslehre
  • Planung und Organisation von Veranstaltungen und Lehrgängen

Wirtschafts- und Sozialkunde (10%)


In der Fachrichtung “Pferderennen” geht es grundlegend um das Trainieren von Rennpferden in den Sparten Rennreiten oder Trabrennfahren.

 

Spezielle Aufgabengebiete
Zu den Aufgabengebieten des Pferdewirtes mit Fachrichtung “Pferderennen” gehören u.a.:

 

  • Training von Rennpferden
  • Beurteilung des Leistungsvermögens von Rennpferden
  • Vorbereitung und Teilnahme an Pferderennen
  • Gesundheit, Ernährung und Fitness des Rennreiters und der Rennreiterin sowie des Rennfahrers und der Rennfahrerin

Dieser Ausbildungsberuf wird durch die Verbände des Rennreitens geregelt. Weitere Informationen gibt es unter Direktorium für Vollblutzucht und Rennen oder Hauptverband für Traberzucht und Rennen.

Um in diesem Beruf auch weiterhin zu bestehen und den wachsenden Anforderungen gerecht zu bleiben, sollte man auch nach erfolgreich abgeschlossener Berufsausbildung immer wieder Fortbildungen besuchen. Nach einer gewissen Berufspraxis ist es möglich die Meisterprüfung anzustreben, die in allen Fachrichtungen abgelegt werden kann.

Ich habe 2002 meine Ausbildung im Hessischen Landgestüt Dillenburg in der Fachrichtung “Zucht- und Haltung”  (jetzt Pferdehaltung und Service, sowie Pferdezucht) begonnen und 2005 mit Graf-von-Lehndorf Plakette erfolgreich abgeschlossen. Danach bagann ich meine Bereiterlehre (jetzt klassische Reitausbildung) bei dem ehemals int. Spingreiter Ulrich Meyer zu Bexten in Herford und schloss diese 2007 mit Stensbeck Plakette ab. Für mich war es damals die richtige Entscheidung erst die Zucht- und Haltungs Lehre zu machen, um mich reiterlich noch weiter zu entwickeln (ich hatte allerdings viel Glück das ich sehr viele unterschiedliche Pferde und auch die Hengste im Deckeinsatz von jung bis alt reiten durfte) und danach die Bereiterlehre in einem anderen Betrieb zu absolvieren.
Die Kombination: staatlicher Betrieb (Landgestüt) und Privatbetrieb war für mich sehr lehrreich, da es recht unterschiedlich abläuft und natürlich jeder Betrieb seine eigenen Schwerpunkte hatte. Im Landgestüt gibt es geregelte Arbeitszeiten, was in einem privaten Betrieb selten der Fall ist. Auch die Vergütung ist in staatlichen Einrichtungen höher. Allerdings ist man da meistens einer von vielen Lehrlingen, in privaten Betrieben ist man nicht selten einziger Lehrling und es läuft meist familiärer ab. Hier sollte man aber aufpassen, dass man arbeitsmäßig nicht ausgenutzt wird und auch in allen Bereichen ausreichend geschult wird.
Für mich waren die 2 Jahre in dem privaten Springstall deutlich härter als im Landgestüt.
Manchmal macht es Sinn, in zwei unterschiedlichen Betrieben zu lernen … je nach Schwerpunkt.

Ich rate Jedem der vor hat eine Ausbildung zum/zur Pferdewirt/in zu machen, sich Zeit bei der Betriebswahl zu lassen, sich vorab gründlich zu informieren und wenn es geht ein Praktikum zu absolvieren. Wenn man einen guten Ausbildungsbetrieb gefunden hat, man in den Pferden seine Passion sieht, Ausdauer hat, kommunikativ ist und harte Arbeit nicht scheut, dann kann der Beruf Pferdewirt mit all seinen unterschiedlichen Facetten wirklich ein Traumberuf sein.

Habt ihr vor eine Ausbildung als Pferdewirt/in zu machen oder seid ihr bereits dabei? Wir freuen uns über eure Erfahrungen und Meinungen über diesen Beruf. Natürlich könnt ihr hier auch Fragen rund um diesen Beruf stellen. Ich bin gern bereit euch zu helfen und Fragen zu beantworten!

 
Liebe Grüße, eure Silvana 😉

Ps. Euch interessiert das Thema “Pferdewirt” dann solltet ihr unbedingt den 2 Teil lesen: “das Leben eines Bereiters”

Weitere Informationen zu dem Ausbildungsberuf hat die Deutsche reiterliche Vereinigung (FN) in einer Broschüre zusammen gefasst
–>https://www.pferd-aktuell.de/files/160/BerufsausbildungPferdewirt_2014.pdf

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46 comments

  1. Lily sagt:

    Hallo,
    vielen Dank für diesen wunderbaren und hilfreichen Artikel! Habe ihn nun ein Jahr später auch entdeckt.. 🙂 Gerade was Du zu dem Unterschied zwischen staatlichen und privaten Betrieben geschrieben hast, ist sehr interessant. Ich habe dieses Jahr das Abitur geschrieben und vor, im Herbst 2018 eine Ausbildung als Pferdewirtin SP Haltung und Service bzw. Zucht zu beginnen. Ab Oktober werde ich in einem relativ großen Reitstall einen 30-Stunden-Job anfangen, um schonmal ungefähr zu wissen “worauf ich mich einlasse”…
    Nun wäre es mir nach mehreren Recherchen natürlich lieber, für 2018 in einem staatlichen Gestüt unterzukommen. Wie hoch stehen die Chancen in einem solchen (Celle, Marbach, Redefin..) unterzukommen, wenn man bisher wirklich nur freizeitmäßig geritten ist und kein Reitabzeichen bzw. Turniererfahrung besitzt (nur Basispass, Reitpass und Longierabzeichen 5)?
    Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen.
    Viele Grüße,
    Lily

    1. Marika Moga sagt:

      Liebe Lily,
      erstmal Danke für dein Feedback! 🙂 Schön das du dich für diesen tollen Beruf interessierst.
      Also, wenn du den Schwerpunkt -Zucht- wählst, steht das Reiten absolut nicht im Vordergrund. Laut der neuen Verordnung ist das Reiten auch kein Prüfungsbestandteil. Hier geht es eher um das Zuchtmanagement, die Betreuung, Versorgung der Zuchtstuten, das Vorstellen (auf Zuchtschauen), Beurteilen, Besamungstechniken usw. Ich würde dir empfehlen dir ein Haupt- und Landgestüt auszuwählen. In den Landgestüte geht es hauptsächlich um die Hengsthaltung. Hauptgestüte haben auch eine eigene Stutenherde was für den Bereich -Zucht- in der Ausbildung vorteilhafter wäre. Haupt- und Landgestüte sind: Schwaiganger, Neustadt Dosse, Marbach und das Hauptgestüt Graditz.
      Wenn du den Schwerpunkt -Pferdehaltung- und Service wählst hast du noch mehr mit Kunden zu tun und bist vorrangig in Pensionsbetrieben tätig. Du bist dann sozusagen ein Dienstleister. Darüber solltest du dir im klaren sein. Wenn du den Kontakt zu (manchmal schwierigen) Menschen nicht scheust, kannst du darin aufgehen. Hier ist das Reiten allerdings auch Prüfungsbestandteil, Reitabzeichen sind keine Voraussetzung. Du solltest einen ausbalancierten Sitz haben und ein Pferd locker arbeiten können. Kleine Sprünge sollten ebenfalls kein Problem sein. Aber keine Panik, es verlangt keiner das du ein ausgezeichneter Reiter bist, du möchtest ja schließlich keine Bereiterlehre machen 😉 Wichtig ist, das du keine Angst hast, dich durchsetzen kannst und einfühlungsvermögen besitzt … beim Reiten wie auch im Umgang.
      So, ich hoffe ich konnte dir etwas weiterhelfen. Bei weiteren Fragen stehe ich dir natürlich gern zur Verfügung!

      Liebe Grüße
      Silvana

  2. Lily sagt:

    Hallo,
    vielen Dank für diesen wunderbaren und hilfreichen Artikel! Habe ihn nun ein Jahr später auch entdeckt.. 🙂 Gerade was Du zu dem Unterschied zwischen staatlichen und privaten Betrieben geschrieben hast, ist sehr interessant. Ich habe dieses Jahr das Abitur geschrieben und vor, im Herbst 2018 eine Ausbildung als Pferdewirtin SP Haltung und Service bzw. Zucht zu beginnen. Ab Oktober werde ich in einem relativ großen Reitstall einen 30-Stunden-Job anfangen, um schonmal ungefähr zu wissen “worauf ich mich einlasse”…
    Nun wäre es mir nach mehreren Recherchen natürlich lieber, für 2018 in einem staatlichen Gestüt unterzukommen. Wie hoch stehen die Chancen in einem solchen (Celle, Marbach, Redefin..) unterzukommen, wenn man bisher wirklich nur freizeitmäßig geritten ist und kein Reitabzeichen bzw. Turniererfahrung besitzt (nur Basispass, Reitpass und Longierabzeichen 5)?
    Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen.
    Viele Grüße,
    Lily

    1. Marika Moga sagt:

      Liebe Lily,
      erstmal Danke für dein Feedback! 🙂 Schön das du dich für diesen tollen Beruf interessierst.
      Also, wenn du den Schwerpunkt -Zucht- wählst, steht das Reiten absolut nicht im Vordergrund. Laut der neuen Verordnung ist das Reiten auch kein Prüfungsbestandteil. Hier geht es eher um das Zuchtmanagement, die Betreuung, Versorgung der Zuchtstuten, das Vorstellen (auf Zuchtschauen), Beurteilen, Besamungstechniken usw. Ich würde dir empfehlen dir ein Haupt- und Landgestüt auszuwählen. In den Landgestüte geht es hauptsächlich um die Hengsthaltung. Hauptgestüte haben auch eine eigene Stutenherde was für den Bereich -Zucht- in der Ausbildung vorteilhafter wäre. Haupt- und Landgestüte sind: Schwaiganger, Neustadt Dosse, Marbach und das Hauptgestüt Graditz.
      Wenn du den Schwerpunkt -Pferdehaltung- und Service wählst hast du noch mehr mit Kunden zu tun und bist vorrangig in Pensionsbetrieben tätig. Du bist dann sozusagen ein Dienstleister. Darüber solltest du dir im klaren sein. Wenn du den Kontakt zu (manchmal schwierigen) Menschen nicht scheust, kannst du darin aufgehen. Hier ist das Reiten allerdings auch Prüfungsbestandteil, Reitabzeichen sind keine Voraussetzung. Du solltest einen ausbalancierten Sitz haben und ein Pferd locker arbeiten können. Kleine Sprünge sollten ebenfalls kein Problem sein. Aber keine Panik, es verlangt keiner das du ein ausgezeichneter Reiter bist, du möchtest ja schließlich keine Bereiterlehre machen 😉 Wichtig ist, das du keine Angst hast, dich durchsetzen kannst und einfühlungsvermögen besitzt … beim Reiten wie auch im Umgang.
      So, ich hoffe ich konnte dir etwas weiterhelfen. Bei weiteren Fragen stehe ich dir natürlich gern zur Verfügung!
      Liebe Grüße
      Silvana

  3. Lily sagt:

    Ganz lieben Dank für die schnelle Antwort! Das hilft schonmal sehr weiter. Da habe ich jetzt einiges zum Nachdenken bekommen. 😀

    Ich muss sagen, beide Schwerpunkte sind echt ansprechend und ich würde am liebsten beide zusammen machen haha *-*. Es ist aber sehr angenehm, endlich mal eine sachliche und positive Rückmeldung zu dem Beruf zu bekommen! Das erste Mal, dass jemand einen ermutigt und nicht davon abbringen will bzw. sehr kritisch ist… Ich liebe die Arbeit, die damit vebunden ist! Wird leider oft die Meinung vertreten, dass sehr gute Abiturienten nur in die Uni gehören. 🙁

    Locker arbeiten geht. Ich beherrsche nur eben das “höhere” Reiten in Versammlung und auf höhere Lektionen ausgerichtet nicht wirklich. Wurde doch ein bisschen verunsichert von dem, was überall geschrieben wird, dass man mindestens das RA 4 braucht und auf A-L Niveau reiten soll, mit Turniererfahrung, dass man sonst von rennomierten Gestüten gar nicht erst zu einem Vorreittermin eingeladen wird (für Service und Haltung wohlbedacht)… Dass das zwar keine Vorraussetzung ist, aber inoffiziell doch irgendwie.
    Stimmt das?

    Gibt es außer dem Meister oder dem Pferdewissenschaftsstudium noch andere “Karrieremöglichkeiten”? Man sollte ja bestmöglichst nach der Ausbildung nicht “stehen” bleiben…

    Reitet man als Pferdewirt “Zucht” später im Beruf dann gar nicht oder gibt Reitunterricht/Beritt etc.?

    Tut mir leid, dass das jetzt so viel ist, aber das ist eine Goldgrube hier *-*!

    Ganz vielen Dank und liebe Grüße,
    Lily

    1. Marika Moga sagt:

      Hallo Lily

      Das mit dem A/L Niveau trifft auf jeden Fall für die Bereiterlehre zu aber meiner Meinung nach nicht auf den Bereich Pferdehaltung und Service. Es hat sich natürlich in den letzten Jahren einiges verändert. Zu meiner Zeit waren die beiden für dich interessanten Schwerpunkte eins. Es kommt hierbei sicherlich auf den Betrieb an. Es mag sein das die ganz hochkarätigen Gestüte oder Reitbetriebe mehr reiterliche Erfahrung voraussetzen als andere. Aber ich kann mir wirklich nicht vorstellen dass das die Regel ist. Ich kann dich nur ermutigen es einfach auszuprobieren. Ich bin mir sicher das du einen geeigneten Betrieb findest der dich gern nehmen möchte. Du solltest natürlich bereit sein auch weiter von zu Hause wegzugehen.
      Ob und wieviel du später in dem Schwerpunkt Zucht auch reitest oder Unterricht gibst kommt auch auf den Betrieb an und auf dein reiterliches Können. Wenn dir das wichtig ist, solltest du das vorab klären. Richtig Reitunterricht geben und Pferde bereiten machen natürlich mehr die Pferdewirte Schwerpunkt Reiten. Sie machen dafür ja auch eine Ausbildung 😉 Ich habe damals zum Beispiel erst Schwerpunkt Zucht- und Haltung im Landgestüt gelernt und dann noch eine Bereiterlehre gemacht. Vielleicht ist das ja auch eine Option für dich!? Nur dann ist es wichtig das du dich reiterlich weiterentwickelst. Aber wie so oft im Leben ergeben sich neue Wege und Chancen.
      Neben der Meisterprüfung die ja direkt auf deinen Schwerpunkt zugeschnitten ist, kannst du verschiedene Lehrgänge besuchen und die ein oder andere Zusatzqualifikation machen. Dafür habe ich dir mal was kopiert:

      Pferdewirte, die sich für Reiten als Gesundheitssport interessieren können eine Ergänzungsqualifikation zum „Ausbilder im Reiten als Gesundheitssport“ machen. Dabei soll Reiten einerseits therapeutisch als auch präventiv auf das Wohlbefinden von Menschen einwirken.
      Ebenfalls im Gesundheitsbereich ist die Weiterbildung Therapeutisches Reiten oder Hippotherapie angesiedelt.
      Pferdewirte im Bereich Pferdezucht können sich zum Reitlehrer FN weiterbilden.
      Des Weiteren können Pferdewirte eine Fortbildung zum Hufbeschlagsschmied machen, nachdem sie zwei Jahre Berufspraxis nachgewiesen haben.
      Pferdewirte mit Abitur können im Anschluss an ihre Berufsausbildung ein Studium anschließen, beispielsweise im Bereich Agrar- oder Pferdewissenschaften.
      Die Landwirtschaftskammern, die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) oder private Schulen bieten immer wieder Seminare zu unterschiedlichen Themen für Pferdewirte an. Diese können sich innerhalb der Veranstaltungen im Bereich Pensionspferdehaltung, Sattelanpassung, alternative Betriebskonzepte, Steuerrecht oder Reitplatzbau weitere Kenntnisse aneignen.

      So liebe Lily, ich hoffe ich konnte dir wieder weierhelfen und freue mich auf Antwort von dir.

      Liebe Grüße
      Silvana

      1. Lily sagt:

        Hallo 🙂
        Vielen, vielen Dank für die nette und interessante Antwort! Das hört sich echt schon gut an und war auf jeden! Fall hilfreich und toll zu lesen! 🙂 Ich habe sie leider gerade erst gesehen.. War viel los in den letzten Wochen.
        Mitte September war ich bei einer Infoveranstaltung in Vechta beim PSVWE und die meinten dort nach dem Vorreiten, dass sie vom Reiten her kein Problem sehen für Haltung und Service und mir das wärmstens empfehlen würden, dass ich damit auf “einem guten Weg bin”… Nun kann ich nur hoffen, dass ein eventueller Ausbilder das ähnlich sieht :D.

        Dein “Weg” hört sich echt genau richtig an! Wenn ich ganz ehrlich bin, hoffe ich still und heimlich genau das zu schaffen… Also eine Stelle an einem Landgestüt zu bekommen. Da ist einfach alles so wunderbar organisiert/strukturiert bzw. auch transparent (im Vergleich zu den meisten anderen “normalen” Betrieben), von dem Umfeld mal ganz zu schweigen… Natürlich ist auch dort nicht alles perfekt und kann auch sein, dass ich mich da täusche, aber die Internetauftritte waren da, meiner Meinung nach, sehr vielversprechend…. Dass das wahrscheinlich nicht zu Hause um die Ecke liegt, damit hatte ich schon gerechnet. Meine Sorge ist nur, dass ich dafür nicht gut genug bin. Bei welchem Landgestüt warst du denn? Und wie war das mit der Bewerbung/Vorstellungsgespräch/Vorreiten etc? Wie war die Ausbildung im Allgemeinen und auf welchem “reiterlichen Stand” warst du zu Beginn? … Tut mir leid für die vielen Fragen, das ist alles nur so gut zu wissen…

        Da gibt es ja in der Tat viele Möglichkeiten, sich weiterzuentwickeln… Die Ausbildung, finde ich, eignet sich sehr gut als allgemeine Grundlage, wenn man im “Pferdebereich” arbeiten möchte. 🙂 Ich hatte sonst auch überlegt, evtl. danach in Richtung Osteopatie/Chiropraktik zu gehen, sehe das aber eigentlich nicht wirklich als Möglichkeit.. Eher, dass man sich so ein gewisses Grundwissen darüber aneignet, was man letztendlich bei der Arbeit nutzen kann..

        Im September bin ich in ein anderes Bundesland gezogen und arbeite seit Oktober nun auf einem ziemlich großen Reiterhof, wo eigentlich jeden Tag neu auf die Probe gestellt wird, wie stressfest ich bin 😀 Einfach mal um so eine “Situation” nachzustellen bzw. auszuprobieren… Und im Regelfall muss ich sagen, dass mir die Arbeit echt gefällt (Fütttern, Pferdepflege, Betreuung bei Tierarzt, Schmied oder Osteopaten, Misten, auch Kundendienst, kleine “Kuschelreitstunden” für die Minis, kleinere und größere Katastrophen abwenden :D…). Das ist natürlich keinesfalls ein kompletter Ausbildungsalltag, aber in den Ansätzen vielleicht… Zum Reiten komme ich in der Regel 4-5 mal die Woche, im Moment habe ich da einen Hannoveraner und eine Holsteinerstute, die ich reite und hoffe, dass ich da noch irgendwie zulegen kann…. In meiner “freien” Zeit bin ich auch fleißig am Büffeln, also Reitlehre, Anatomie/Biomechanik, Fütterung etc und hoffe, dass das am Ende alles irgendwie reicht.. :/ Hast du noch irgendwelche Tipps, Ideen?

        Von meinem Gefühl würde ich sagen, dass das hier gerade ziemlich lang geworden ist… Das tut mir leid 🙁 Hoffentlich ist das nicht allzu schlimm….

        Ich freue mich auf jeden Fall sehr auf die Antwort!

        Liebe Grüße, Lily

        1. Marika Moga sagt:

          Hallo Lily,

          schön zu hören das es gut läuft! Du machst das vollkommen richtig so und wie ich das “sehe” bist du auch total angagiert und motiviert … Super! Es ist nur positiv für dich wenn du jetzt schon anfängst und die grundlegenden Sachen bereits lernst. Nimm jetzt soviel mit wie du nur kannst 😉
          Ich habe im Hessischen Landgestüt Dillenburg gelernt. Leider sieht die Zukunft für das Gestüt nicht gerade rosig aus. Sie müssen wohl die Hengsthaltung abschaffen. Ich habe den Einstellungstest sowohl dort als auch inNeustadt/Dosse gemacht und es lief ähnlich ab. Und zwar … wir haben zuerst einen schriftlichen Test gemacht, dann kam das Vorreiten wo wir eins der Schulpferde ein bisschen arbeiten sollten. Hiervon wurden … ich glaub die besten 10 … nocheinmal eingeladen. Dann mussten wir zwei unterschiedliche Pferde selbstständig arbeiten, ein kleiner Sprung war glaub ich auch dabei. Zum Abschluss hatten wir dann nocheinmal ein persönliches Gespräch wo wir von uns erzählen sollten und u.a. gefragt wurden was wir uns so vorstellen und von der Ausbildung erhoffen.
          Ich war damals auf gutem A Neveau. Bin dann während der Ausbildung aber auf privaten Pferden, neben der Arbeit, schon L Springen geritten. Ich konnte im Gestüt auch die Grand Prix Hengste und die Jungen mitreiten die dort im Beritt waren. Das hat mich sehr weiter gebracht. Vor Beginn der Ausbildung bin ich allerdings auch schon sehr viele unterschiedliche und zum Teil schwierige sowie junge Pferde geritten, wodurch ich natürlich einen Vorteil hatte, mich schnell auf fremde Pferde einzustellen.
          Wenn du vor hast nach der ersten Ausbildung noch die Bereiterlehre dran zu hängen, ist es von Vorteil wenn du versuchst dich neben der Ausbildung auch auf anderen Pferden weiterzubilden 😉

          So … alle Fragen beantwortet? 😀

          Liebe Grüße
          Silvana

          1. Lily sagt:

            Hallo 🙂

            Nun mal wieder ein kleines Lebenszeichen..
            Ganz lieben Dank für die ausführliche Antwort. Das hört sich echt super an! Habe gestern erst wieder ein paar Erfahrungsberichte von Pferdewirten gelesen und das kann einen echt entmutigen, was da so abgeht… Deswegen schön zu hören, dass es auch anders geht! 🙂

            Ich bin nun für Ende Januar nach Marbach zum Vorreiten mit anschließendem “Beratungsgespräch” eingeladen. Das ist wahrscheinlich so etwas wie ein Vorstellungsgespräch, oder? Im Moment versuche ich, alleine beim Gedanken daran schön ruhig zu bleiben… Gar nicht so einfach. 😀 Hast du da noch irgendwelche Tipps als Vorbereitung dafür? Habe schon meine Stiefel poliert und die beste Reithose rausgesucht…:$
            Das wäre tatsächlich der Optimalfall. Für Haltung und Service ist das jetzt, weil ich gerade die letzten Monate über gemerkt habe, wie viel Spaß der direkte Umgang mit Menschen (meistens ;)) bringt. Gleichzeitig habe ich im Februar noch zwei Vorstellungsgespräche in ziemlich hochkarätigen Dressurställen für ein längeres Praktikum und dann noch ein Probearbeiten an der Hofreitschule in Niedersachen. Bin selber ziemlich gespannt, was überall rauskommt und hoffe einfach, dass alles gut wird …. :$
            Was meinst du, wenn ich das nächste halbe Jahr noch gut reiterlich zulege, könnte ich dann vielleicht nach den 3 Jahren noch die Bereiterlehre anschließen? Ich habe gehört, dass diese Kombi wohl in Warendorf nicht so gerne gesehen wird, aber im Internet steht ja viel, deshalb keine Ahnung… Und mit Abitur kann man ja auf 2 Jahre verkürzen, ist das sinnvoll? Weil das, was ich zur Prüfung brauche wurde ja nicht für das Abitur gelernt…
            Und findet man eine gute Anstellung mit der Kombi Pferdewirt und Bachelor in BWL oder Pferdewissenschaft/-wirtschaft bzw. wo oder ist das nicht so ratsam?

            Mal wieder Fragen über Fragen, ich hoffe, das ist nicht zu viel…

            Viele liebe Grüße
            Lily

      2. Selina sagt:

        Hallo Lily,

        jetzt würde mich persönlich auch interessieren, wie deine Gespräche und Vorreiten bisher gelaufen sind! Deine Fragen und Anmerkungen haben mir sehr geholfen und ich konnte ebenfalls einiges aus den Antworten mitnehmen.

        Also mich würde ein kleines Update, wenn Du die Zeit findet natürlich, sehr freuen!

        Liebe Grüße
        Selina

        1. Lily sagt:

          Hey Selina,

          schön, dass dir da was geholfen hat 🙂 Die ganzen Gespräche sind tatsächlich sehr gut gelaufen und ich habe nun einen Ausbildungsplatz für diesen Herbst. *freu* Für Details wäre es vielleicht besser/mir lieber, wenn wir irgendwie anders reden, sonst ist das hier vielleicht ein bisschen chaotisch 😀 Wenn du magst, sag mir doch einfach mal deine Mailadresse, dann ist das vielleicht einfacher. 🙂

          Liebe Grüße
          Lily

          1. Selina sagt:

            Das wäre super!
            meine mailadresse: selina@kraussmartin.de, ich freue mich schon von Dir zu hören!
            Liebe Grüße
            Selina

  4. Lily sagt:

    Ganz lieben Dank für die schnelle Antwort! Das hilft schonmal sehr weiter. Da habe ich jetzt einiges zum Nachdenken bekommen. 😀
    Ich muss sagen, beide Schwerpunkte sind echt ansprechend und ich würde am liebsten beide zusammen machen haha *-*. Es ist aber sehr angenehm, endlich mal eine sachliche und positive Rückmeldung zu dem Beruf zu bekommen! Das erste Mal, dass jemand einen ermutigt und nicht davon abbringen will bzw. sehr kritisch ist… Ich liebe die Arbeit, die damit vebunden ist! Wird leider oft die Meinung vertreten, dass sehr gute Abiturienten nur in die Uni gehören. 🙁
    Locker arbeiten geht. Ich beherrsche nur eben das “höhere” Reiten in Versammlung und auf höhere Lektionen ausgerichtet nicht wirklich. Wurde doch ein bisschen verunsichert von dem, was überall geschrieben wird, dass man mindestens das RA 4 braucht und auf A-L Niveau reiten soll, mit Turniererfahrung, dass man sonst von rennomierten Gestüten gar nicht erst zu einem Vorreittermin eingeladen wird (für Service und Haltung wohlbedacht)… Dass das zwar keine Vorraussetzung ist, aber inoffiziell doch irgendwie.
    Stimmt das?
    Gibt es außer dem Meister oder dem Pferdewissenschaftsstudium noch andere “Karrieremöglichkeiten”? Man sollte ja bestmöglichst nach der Ausbildung nicht “stehen” bleiben…
    Reitet man als Pferdewirt “Zucht” später im Beruf dann gar nicht oder gibt Reitunterricht/Beritt etc.?
    Tut mir leid, dass das jetzt so viel ist, aber das ist eine Goldgrube hier *-*!
    Ganz vielen Dank und liebe Grüße,
    Lily

    1. Marika Moga sagt:

      Hallo Lily
      Das mit dem A/L Niveau trifft auf jeden Fall für die Bereiterlehre zu aber meiner Meinung nach nicht auf den Bereich Pferdehaltung und Service. Es hat sich natürlich in den letzten Jahren einiges verändert. Zu meiner Zeit waren die beiden für dich interessanten Schwerpunkte eins. Es kommt hierbei sicherlich auf den Betrieb an. Es mag sein das die ganz hochkarätigen Gestüte oder Reitbetriebe mehr reiterliche Erfahrung voraussetzen als andere. Aber ich kann mir wirklich nicht vorstellen dass das die Regel ist. Ich kann dich nur ermutigen es einfach auszuprobieren. Ich bin mir sicher das du einen geeigneten Betrieb findest der dich gern nehmen möchte. Du solltest natürlich bereit sein auch weiter von zu Hause wegzugehen.
      Ob und wieviel du später in dem Schwerpunkt Zucht auch reitest oder Unterricht gibst kommt auch auf den Betrieb an und auf dein reiterliches Können. Wenn dir das wichtig ist, solltest du das vorab klären. Richtig Reitunterricht geben und Pferde bereiten machen natürlich mehr die Pferdewirte Schwerpunkt Reiten. Sie machen dafür ja auch eine Ausbildung 😉 Ich habe damals zum Beispiel erst Schwerpunkt Zucht- und Haltung im Landgestüt gelernt und dann noch eine Bereiterlehre gemacht. Vielleicht ist das ja auch eine Option für dich!? Nur dann ist es wichtig das du dich reiterlich weiterentwickelst. Aber wie so oft im Leben ergeben sich neue Wege und Chancen.
      Neben der Meisterprüfung die ja direkt auf deinen Schwerpunkt zugeschnitten ist, kannst du verschiedene Lehrgänge besuchen und die ein oder andere Zusatzqualifikation machen. Dafür habe ich dir mal was kopiert:
      Pferdewirte, die sich für Reiten als Gesundheitssport interessieren können eine Ergänzungsqualifikation zum „Ausbilder im Reiten als Gesundheitssport“ machen. Dabei soll Reiten einerseits therapeutisch als auch präventiv auf das Wohlbefinden von Menschen einwirken.
      Ebenfalls im Gesundheitsbereich ist die Weiterbildung Therapeutisches Reiten oder Hippotherapie angesiedelt.
      Pferdewirte im Bereich Pferdezucht können sich zum Reitlehrer FN weiterbilden.
      Des Weiteren können Pferdewirte eine Fortbildung zum Hufbeschlagsschmied machen, nachdem sie zwei Jahre Berufspraxis nachgewiesen haben.
      Pferdewirte mit Abitur können im Anschluss an ihre Berufsausbildung ein Studium anschließen, beispielsweise im Bereich Agrar- oder Pferdewissenschaften.
      Die Landwirtschaftskammern, die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) oder private Schulen bieten immer wieder Seminare zu unterschiedlichen Themen für Pferdewirte an. Diese können sich innerhalb der Veranstaltungen im Bereich Pensionspferdehaltung, Sattelanpassung, alternative Betriebskonzepte, Steuerrecht oder Reitplatzbau weitere Kenntnisse aneignen.
      So liebe Lily, ich hoffe ich konnte dir wieder weierhelfen und freue mich auf Antwort von dir.
      Liebe Grüße
      Silvana

      1. Lily sagt:

        Hallo 🙂
        Vielen, vielen Dank für die nette und interessante Antwort! Das hört sich echt schon gut an und war auf jeden! Fall hilfreich und toll zu lesen! 🙂 Ich habe sie leider gerade erst gesehen.. War viel los in den letzten Wochen.
        Mitte September war ich bei einer Infoveranstaltung in Vechta beim PSVWE und die meinten dort nach dem Vorreiten, dass sie vom Reiten her kein Problem sehen für Haltung und Service und mir das wärmstens empfehlen würden, dass ich damit auf “einem guten Weg bin”… Nun kann ich nur hoffen, dass ein eventueller Ausbilder das ähnlich sieht :D.
        Dein “Weg” hört sich echt genau richtig an! Wenn ich ganz ehrlich bin, hoffe ich still und heimlich genau das zu schaffen… Also eine Stelle an einem Landgestüt zu bekommen. Da ist einfach alles so wunderbar organisiert/strukturiert bzw. auch transparent (im Vergleich zu den meisten anderen “normalen” Betrieben), von dem Umfeld mal ganz zu schweigen… Natürlich ist auch dort nicht alles perfekt und kann auch sein, dass ich mich da täusche, aber die Internetauftritte waren da, meiner Meinung nach, sehr vielversprechend…. Dass das wahrscheinlich nicht zu Hause um die Ecke liegt, damit hatte ich schon gerechnet. Meine Sorge ist nur, dass ich dafür nicht gut genug bin. Bei welchem Landgestüt warst du denn? Und wie war das mit der Bewerbung/Vorstellungsgespräch/Vorreiten etc? Wie war die Ausbildung im Allgemeinen und auf welchem “reiterlichen Stand” warst du zu Beginn? … Tut mir leid für die vielen Fragen, das ist alles nur so gut zu wissen…
        Da gibt es ja in der Tat viele Möglichkeiten, sich weiterzuentwickeln… Die Ausbildung, finde ich, eignet sich sehr gut als allgemeine Grundlage, wenn man im “Pferdebereich” arbeiten möchte. 🙂 Ich hatte sonst auch überlegt, evtl. danach in Richtung Osteopatie/Chiropraktik zu gehen, sehe das aber eigentlich nicht wirklich als Möglichkeit.. Eher, dass man sich so ein gewisses Grundwissen darüber aneignet, was man letztendlich bei der Arbeit nutzen kann..
        Im September bin ich in ein anderes Bundesland gezogen und arbeite seit Oktober nun auf einem ziemlich großen Reiterhof, wo eigentlich jeden Tag neu auf die Probe gestellt wird, wie stressfest ich bin 😀 Einfach mal um so eine “Situation” nachzustellen bzw. auszuprobieren… Und im Regelfall muss ich sagen, dass mir die Arbeit echt gefällt (Fütttern, Pferdepflege, Betreuung bei Tierarzt, Schmied oder Osteopaten, Misten, auch Kundendienst, kleine “Kuschelreitstunden” für die Minis, kleinere und größere Katastrophen abwenden :D…). Das ist natürlich keinesfalls ein kompletter Ausbildungsalltag, aber in den Ansätzen vielleicht… Zum Reiten komme ich in der Regel 4-5 mal die Woche, im Moment habe ich da einen Hannoveraner und eine Holsteinerstute, die ich reite und hoffe, dass ich da noch irgendwie zulegen kann…. In meiner “freien” Zeit bin ich auch fleißig am Büffeln, also Reitlehre, Anatomie/Biomechanik, Fütterung etc und hoffe, dass das am Ende alles irgendwie reicht.. :/ Hast du noch irgendwelche Tipps, Ideen?
        Von meinem Gefühl würde ich sagen, dass das hier gerade ziemlich lang geworden ist… Das tut mir leid 🙁 Hoffentlich ist das nicht allzu schlimm….
        Ich freue mich auf jeden Fall sehr auf die Antwort!
        Liebe Grüße, Lily

        1. Marika Moga sagt:

          Hallo Lily,
          schön zu hören das es gut läuft! Du machst das vollkommen richtig so und wie ich das “sehe” bist du auch total angagiert und motiviert … Super! Es ist nur positiv für dich wenn du jetzt schon anfängst und die grundlegenden Sachen bereits lernst. Nimm jetzt soviel mit wie du nur kannst 😉
          Ich habe im Hessischen Landgestüt Dillenburg gelernt. Leider sieht die Zukunft für das Gestüt nicht gerade rosig aus. Sie müssen wohl die Hengsthaltung abschaffen. Ich habe den Einstellungstest sowohl dort als auch inNeustadt/Dosse gemacht und es lief ähnlich ab. Und zwar … wir haben zuerst einen schriftlichen Test gemacht, dann kam das Vorreiten wo wir eins der Schulpferde ein bisschen arbeiten sollten. Hiervon wurden … ich glaub die besten 10 … nocheinmal eingeladen. Dann mussten wir zwei unterschiedliche Pferde selbstständig arbeiten, ein kleiner Sprung war glaub ich auch dabei. Zum Abschluss hatten wir dann nocheinmal ein persönliches Gespräch wo wir von uns erzählen sollten und u.a. gefragt wurden was wir uns so vorstellen und von der Ausbildung erhoffen.
          Ich war damals auf gutem A Neveau. Bin dann während der Ausbildung aber auf privaten Pferden, neben der Arbeit, schon L Springen geritten. Ich konnte im Gestüt auch die Grand Prix Hengste und die Jungen mitreiten die dort im Beritt waren. Das hat mich sehr weiter gebracht. Vor Beginn der Ausbildung bin ich allerdings auch schon sehr viele unterschiedliche und zum Teil schwierige sowie junge Pferde geritten, wodurch ich natürlich einen Vorteil hatte, mich schnell auf fremde Pferde einzustellen.
          Wenn du vor hast nach der ersten Ausbildung noch die Bereiterlehre dran zu hängen, ist es von Vorteil wenn du versuchst dich neben der Ausbildung auch auf anderen Pferden weiterzubilden 😉
          So … alle Fragen beantwortet? 😀
          Liebe Grüße
          Silvana

          1. Lily sagt:

            Hallo 🙂
            Nun mal wieder ein kleines Lebenszeichen..
            Ganz lieben Dank für die ausführliche Antwort. Das hört sich echt super an! Habe gestern erst wieder ein paar Erfahrungsberichte von Pferdewirten gelesen und das kann einen echt entmutigen, was da so abgeht… Deswegen schön zu hören, dass es auch anders geht! 🙂
            Ich bin nun für Ende Januar nach Marbach zum Vorreiten mit anschließendem “Beratungsgespräch” eingeladen. Das ist wahrscheinlich so etwas wie ein Vorstellungsgespräch, oder? Im Moment versuche ich, alleine beim Gedanken daran schön ruhig zu bleiben… Gar nicht so einfach. 😀 Hast du da noch irgendwelche Tipps als Vorbereitung dafür? Habe schon meine Stiefel poliert und die beste Reithose rausgesucht…:$
            Das wäre tatsächlich der Optimalfall. Für Haltung und Service ist das jetzt, weil ich gerade die letzten Monate über gemerkt habe, wie viel Spaß der direkte Umgang mit Menschen (meistens ;)) bringt. Gleichzeitig habe ich im Februar noch zwei Vorstellungsgespräche in ziemlich hochkarätigen Dressurställen für ein längeres Praktikum und dann noch ein Probearbeiten an der Hofreitschule in Niedersachen. Bin selber ziemlich gespannt, was überall rauskommt und hoffe einfach, dass alles gut wird …. :$
            Was meinst du, wenn ich das nächste halbe Jahr noch gut reiterlich zulege, könnte ich dann vielleicht nach den 3 Jahren noch die Bereiterlehre anschließen? Ich habe gehört, dass diese Kombi wohl in Warendorf nicht so gerne gesehen wird, aber im Internet steht ja viel, deshalb keine Ahnung… Und mit Abitur kann man ja auf 2 Jahre verkürzen, ist das sinnvoll? Weil das, was ich zur Prüfung brauche wurde ja nicht für das Abitur gelernt…
            Und findet man eine gute Anstellung mit der Kombi Pferdewirt und Bachelor in BWL oder Pferdewissenschaft/-wirtschaft bzw. wo oder ist das nicht so ratsam?
            Mal wieder Fragen über Fragen, ich hoffe, das ist nicht zu viel…
            Viele liebe Grüße
            Lily

      2. Selina sagt:

        Hallo Lily,
        jetzt würde mich persönlich auch interessieren, wie deine Gespräche und Vorreiten bisher gelaufen sind! Deine Fragen und Anmerkungen haben mir sehr geholfen und ich konnte ebenfalls einiges aus den Antworten mitnehmen.
        Also mich würde ein kleines Update, wenn Du die Zeit findet natürlich, sehr freuen!
        Liebe Grüße
        Selina

        1. Lily sagt:

          Hey Selina,
          schön, dass dir da was geholfen hat 🙂 Die ganzen Gespräche sind tatsächlich sehr gut gelaufen und ich habe nun einen Ausbildungsplatz für diesen Herbst. *freu* Für Details wäre es vielleicht besser/mir lieber, wenn wir irgendwie anders reden, sonst ist das hier vielleicht ein bisschen chaotisch 😀 Wenn du magst, sag mir doch einfach mal deine Mailadresse, dann ist das vielleicht einfacher. 🙂
          Liebe Grüße
          Lily

          1. Selina sagt:

            Das wäre super!
            meine mailadresse: selina@kraussmartin.de, ich freue mich schon von Dir zu hören!
            Liebe Grüße
            Selina

  5. Selina sagt:

    Hallo,

    ich bedanke mich auch erstmal für den aufschlussreichen Artikel! Wie Lily schon gesagt hat: Endlich mal etwas nicht ganz entmutigendes.

    Nun zu meiner Frage:
    Ich bin bereits 24 Jahre alt und studiere momentan Geographie und Politikwisschenschaft im 2-Fach-Bachelor, werde damit wohl aber zum Sommer fertig sein. Leider liegt mir die Forschungarbeit, die gerade im master dann zunehmen wird, so gar nicht und ich sehe mich beruflich auch eher weniger im geographischen Bereich (mein Hauptstudium).
    Ich hatte bereits vor meinem Studium Richtung Pferdewirtin gedacht, hatte mich auch beworben und 1-2 Termine zum Vorreiten gehabt, aber war damals definitiv nicht auf dem Stand was Erfahrung mit Pferden angeht, auf dem ich heute bin. Auch reiterlich war ich damals eher schwach. Seitdem habe ich aber 2 Praktika (eines davon in Spanien, reine Hengsthaltung) absolviert und zudem mein DRA 5 (also damals noch das 4er) gemacht. Außerdem natürlich seit 4 Jahren RBs, eine davon jung und sehr rudimentär ausgebildet gewesen. Im letzten Jahr habe ich zudem Longenunterricht für Anfänger im Reitverein gegeben und dazu den Trainerassistenten, sowie das Longierabzeichen gemacht.

    Jetzt bin ich hart am überlegen es doch nochmal zu versuchen. Die Arbeit kenne ich, weiß das es selten Wochenende gibt (in einem der Praktika habe ich 3 monate lang 7 Tage die Woche völlig selbstständig gearbeitet) und bin relativ viele unterschiedliche Pferde geritten.
    Zögern tue ich z.T. wegen der Bedingungen, die vorherrschen soweit man den Erfahrungsberichten im Internet trauen kann. Zudem schreckt mich doch die Bezahlung im Vergleich mit der geleisteten Arbeit ab, die ja wirklich schwach ist. Tendieren würde ich so oder so zur Fachrichtung Service & Haltung, weil ich den Umgang mit menschen schätze und zudem für Klassische Reitausbildung definitiv nicht auf dem nötigen reiterlichen Stand bin.
    Ich habe ein bisschen Angst davor, dass mir die Ausbildung das Hobby zerstören könnte. Aber andererseits genieße ich es unglaublich mit vielen unterschiedlichen Pferden zu tun zu haben, ich habe in den drei Jahren die ich meine jetzige RB betreue gemerkt, dass mich ein Pferd alleine einfach nicht so richtig zufrieden macht, wenn du weißt was ich meine. (Auch wenn sie wirklich nicht einfach ist) mir fehlt da irgendwie etwas.

    Würdest Du mir die Ausbildung in diesem Alter (für die Art Ausbildung bin ich ja nun wirklich nicht mehr die jüngste, sozusagen) noch empfehlen?

    Viele Grüße
    Selina

    1. Marika Moga sagt:

      Hallo Selina,
      danke vorab für deinen Kommentar. Es ist für uns sehr interessant zu lesen wie ihr üb er den Beruf denkt und welche Ängste ihr habt… Als Rat kann ich dir nur geben: tu das wofür die brennst! Du machst später einen Job, der mehr als die häfte des tages einnimmt, dann sollstest du es gerne machen und aus vollem Herzen dabei sein., Mein Motto lautet: Wähle einen Beruf den du liebst und du brauchst keinen Tag zu arbeiten (Konfuzius)… und das ist so, es gibnt nicht schlimmeres als einen Job der einem nicht Spaß macht.
      MAch deine Studium zu Ende und tu das was dein Herz will: fang evtl noch einen Ausbildung an und falls du merken solltest dass es nicht deins ist kannst du jederzeit aufhören da du bereits ein abgeschlossenes Studium hast… Was soll dir noch passieren…? Aber ich bin mir sicher dass du sagen wirst: gut dass ich es hgemacht habe… Denn wenn du es nicht machst, wirst du einen Lebenlang denken: hätte ich es doch wenigstens probiert. Und mit 24 bist du keineswegs zu alt!! Mit 40 brauchst du es nicht mehr machen aber jetzt?? Warum nicht… Denk darüber mach und tu es, warte nicht lange….

      Ich hoffe dass ich dir damit einen klaren Kopf verschaffen konnte und bin gespannt wie du dich entscheidest!! Halte uns doch auf dem Laufenden…
      ganz liebe Grüße, Marika

      1. Selina sagt:

        Hallo marika!

        Vielen lieben Dank für die schnelle Antwort!
        Es war mir wichtig vor allem meine Bedenken und Ängste zu schildern, um anderen vielleicht auch weiterzuhelfen. Ich merke ja gerade selbst wie gut das tut Erfahrungsbereichte etc. lesen zu können.

        Und danke, dass Du mir hier nochmal mut gemacht hast. Ich wollte das vorerst mit niemandem in meinem engeren Bekanntenkreis oder gar aus der Familie besprechen, da ich für mich entscheiden möchte und mich insbesondere von meiner Familie nicht zu sehr beeinflussen lassen will (auch wenn diese meine Entscheidung so oder so akzeptieren würde, dessen bin ich mir bewusst und für diesen unvoreingenommenen Rückhalt von dieser Seite bin ich sehr dankbar).
        Du bestätigst mir im Grunde das, was ich in meinem Inneren schon eine Weile denke und was mich auch davon abhält direkt in einen geographischen Beruf einzusteigen. Ich würde nicht dafür brennen und meine Arbeitszeit absitzen und das möchte ich einfach nicht. Es tut gut das nochmal von jemand anderem zu hören!
        Das würde mir bei der Arbeit mit Pferden nicht passieren, ist es mir auch in der Zeit meiner Praktika nie. Und dort habe ich nur zu gut gelernt, dass man definitiv die überwiegende Zeit nicht AUF dem Pferd verbringt… trotzdem, ich fühle mich im Stall einfach gebraucht und nützlich und das macht mich froher als alles Geld der Welt.

        Ich habe ja bereits deine Unterhaltung mit Lily gelesen, Du empfiehlst also definitiv zu versuchen bei einem Landes- oder Hauptgestüt eine Stelle zu bekommen, oder? Trifft die Empfehlung auch bei Haltung & Service zu? (Es ging bei euch ja eher um Zucht und Hengsthaltung)

        Ich werde hier auf jedenfall nochmal einen Beitrag verfassen, wenn ich mehr weiß und eventuell schon genauere Pläne bzw. eine Stelle habe 🙂

        Liebe Grüße
        Selina

        1. Marika Moga sagt:

          Hallo Selina,

          ich freue mich, dasd auch du dich für diesen tollen und facettenreichen Beruf entscheiden möchtest.
          Als ich meine Ausbildung gemacht habe, war Zucht, sowie Haltung und Service ein Schwerpunkt. Dieser ist ja nun seit der neuen Ausbildungsreform getrennt. Die Landgestüte haben ja in der Regel auch eine Landes,- Reit- und Fahrschule am Gestüt angegliedert. Darum kannst du dich, insofern dieser Schwerpunkt ausgeschrieben ist, ruhig an einem (Haupt- und) Landgestüt bewerben. Die Bezahlung ist in diesen staatlichen Betrieben normalerweise immer ein bisschen besser sowie die Arbeitszeiten (-;
          Meine Meinung ist die Gleiche wie Marika´s … wenn die Pferde deine Leidenschaft sind und du dich nicht vor langen und ungeregelten Arbeitszeiten scheust, dann ist das der richtige Beruf für dich. Mit 24 bist du auch noch lang nicht zu alt dafür!
          Ich bin gespannt auf deine Erfahrungsberichte.

          Liebe Grüße
          Silvana

  6. Selina sagt:

    Hallo,
    ich bedanke mich auch erstmal für den aufschlussreichen Artikel! Wie Lily schon gesagt hat: Endlich mal etwas nicht ganz entmutigendes.
    Nun zu meiner Frage:
    Ich bin bereits 24 Jahre alt und studiere momentan Geographie und Politikwisschenschaft im 2-Fach-Bachelor, werde damit wohl aber zum Sommer fertig sein. Leider liegt mir die Forschungarbeit, die gerade im master dann zunehmen wird, so gar nicht und ich sehe mich beruflich auch eher weniger im geographischen Bereich (mein Hauptstudium).
    Ich hatte bereits vor meinem Studium Richtung Pferdewirtin gedacht, hatte mich auch beworben und 1-2 Termine zum Vorreiten gehabt, aber war damals definitiv nicht auf dem Stand was Erfahrung mit Pferden angeht, auf dem ich heute bin. Auch reiterlich war ich damals eher schwach. Seitdem habe ich aber 2 Praktika (eines davon in Spanien, reine Hengsthaltung) absolviert und zudem mein DRA 5 (also damals noch das 4er) gemacht. Außerdem natürlich seit 4 Jahren RBs, eine davon jung und sehr rudimentär ausgebildet gewesen. Im letzten Jahr habe ich zudem Longenunterricht für Anfänger im Reitverein gegeben und dazu den Trainerassistenten, sowie das Longierabzeichen gemacht.
    Jetzt bin ich hart am überlegen es doch nochmal zu versuchen. Die Arbeit kenne ich, weiß das es selten Wochenende gibt (in einem der Praktika habe ich 3 monate lang 7 Tage die Woche völlig selbstständig gearbeitet) und bin relativ viele unterschiedliche Pferde geritten.
    Zögern tue ich z.T. wegen der Bedingungen, die vorherrschen soweit man den Erfahrungsberichten im Internet trauen kann. Zudem schreckt mich doch die Bezahlung im Vergleich mit der geleisteten Arbeit ab, die ja wirklich schwach ist. Tendieren würde ich so oder so zur Fachrichtung Service & Haltung, weil ich den Umgang mit menschen schätze und zudem für Klassische Reitausbildung definitiv nicht auf dem nötigen reiterlichen Stand bin.
    Ich habe ein bisschen Angst davor, dass mir die Ausbildung das Hobby zerstören könnte. Aber andererseits genieße ich es unglaublich mit vielen unterschiedlichen Pferden zu tun zu haben, ich habe in den drei Jahren die ich meine jetzige RB betreue gemerkt, dass mich ein Pferd alleine einfach nicht so richtig zufrieden macht, wenn du weißt was ich meine. (Auch wenn sie wirklich nicht einfach ist) mir fehlt da irgendwie etwas.
    Würdest Du mir die Ausbildung in diesem Alter (für die Art Ausbildung bin ich ja nun wirklich nicht mehr die jüngste, sozusagen) noch empfehlen?
    Viele Grüße
    Selina

    1. Marika Moga sagt:

      Hallo Selina,
      danke vorab für deinen Kommentar. Es ist für uns sehr interessant zu lesen wie ihr üb er den Beruf denkt und welche Ängste ihr habt… Als Rat kann ich dir nur geben: tu das wofür die brennst! Du machst später einen Job, der mehr als die häfte des tages einnimmt, dann sollstest du es gerne machen und aus vollem Herzen dabei sein., Mein Motto lautet: Wähle einen Beruf den du liebst und du brauchst keinen Tag zu arbeiten (Konfuzius)… und das ist so, es gibnt nicht schlimmeres als einen Job der einem nicht Spaß macht.
      MAch deine Studium zu Ende und tu das was dein Herz will: fang evtl noch einen Ausbildung an und falls du merken solltest dass es nicht deins ist kannst du jederzeit aufhören da du bereits ein abgeschlossenes Studium hast… Was soll dir noch passieren…? Aber ich bin mir sicher dass du sagen wirst: gut dass ich es hgemacht habe… Denn wenn du es nicht machst, wirst du einen Lebenlang denken: hätte ich es doch wenigstens probiert. Und mit 24 bist du keineswegs zu alt!! Mit 40 brauchst du es nicht mehr machen aber jetzt?? Warum nicht… Denk darüber mach und tu es, warte nicht lange….
      Ich hoffe dass ich dir damit einen klaren Kopf verschaffen konnte und bin gespannt wie du dich entscheidest!! Halte uns doch auf dem Laufenden…
      ganz liebe Grüße, Marika

      1. Selina sagt:

        Hallo marika!
        Vielen lieben Dank für die schnelle Antwort!
        Es war mir wichtig vor allem meine Bedenken und Ängste zu schildern, um anderen vielleicht auch weiterzuhelfen. Ich merke ja gerade selbst wie gut das tut Erfahrungsbereichte etc. lesen zu können.
        Und danke, dass Du mir hier nochmal mut gemacht hast. Ich wollte das vorerst mit niemandem in meinem engeren Bekanntenkreis oder gar aus der Familie besprechen, da ich für mich entscheiden möchte und mich insbesondere von meiner Familie nicht zu sehr beeinflussen lassen will (auch wenn diese meine Entscheidung so oder so akzeptieren würde, dessen bin ich mir bewusst und für diesen unvoreingenommenen Rückhalt von dieser Seite bin ich sehr dankbar).
        Du bestätigst mir im Grunde das, was ich in meinem Inneren schon eine Weile denke und was mich auch davon abhält direkt in einen geographischen Beruf einzusteigen. Ich würde nicht dafür brennen und meine Arbeitszeit absitzen und das möchte ich einfach nicht. Es tut gut das nochmal von jemand anderem zu hören!
        Das würde mir bei der Arbeit mit Pferden nicht passieren, ist es mir auch in der Zeit meiner Praktika nie. Und dort habe ich nur zu gut gelernt, dass man definitiv die überwiegende Zeit nicht AUF dem Pferd verbringt… trotzdem, ich fühle mich im Stall einfach gebraucht und nützlich und das macht mich froher als alles Geld der Welt.
        Ich habe ja bereits deine Unterhaltung mit Lily gelesen, Du empfiehlst also definitiv zu versuchen bei einem Landes- oder Hauptgestüt eine Stelle zu bekommen, oder? Trifft die Empfehlung auch bei Haltung & Service zu? (Es ging bei euch ja eher um Zucht und Hengsthaltung)
        Ich werde hier auf jedenfall nochmal einen Beitrag verfassen, wenn ich mehr weiß und eventuell schon genauere Pläne bzw. eine Stelle habe 🙂
        Liebe Grüße
        Selina

        1. Marika Moga sagt:

          Hallo Selina,
          ich freue mich, dasd auch du dich für diesen tollen und facettenreichen Beruf entscheiden möchtest.
          Als ich meine Ausbildung gemacht habe, war Zucht, sowie Haltung und Service ein Schwerpunkt. Dieser ist ja nun seit der neuen Ausbildungsreform getrennt. Die Landgestüte haben ja in der Regel auch eine Landes,- Reit- und Fahrschule am Gestüt angegliedert. Darum kannst du dich, insofern dieser Schwerpunkt ausgeschrieben ist, ruhig an einem (Haupt- und) Landgestüt bewerben. Die Bezahlung ist in diesen staatlichen Betrieben normalerweise immer ein bisschen besser sowie die Arbeitszeiten (-;
          Meine Meinung ist die Gleiche wie Marika´s … wenn die Pferde deine Leidenschaft sind und du dich nicht vor langen und ungeregelten Arbeitszeiten scheust, dann ist das der richtige Beruf für dich. Mit 24 bist du auch noch lang nicht zu alt dafür!
          Ich bin gespannt auf deine Erfahrungsberichte.
          Liebe Grüße
          Silvana

  7. Sarah sagt:

    Einen wunderschönen guten Tag,

    ich habe diesen Beitrag und die anschließende “Unterhaltung”, heute entdeckt und verfolgt.

    Seit einiger Zeit beschäftige ich mich mit dem Gedanken, eine Ausbildung zur Pferdewirtin (klassische Reitausbildung) anzustreben.

    Meine Leidenschaft und Liebe zu Pferden, ist seit meiner Kindheit vorhanden. Durch einige Urlaube in einem Feriendorf, wo es unter anderem Pferde gibt, ist diese Liebe nur noch weiter gestiegen.

    Leider habe ich im Internet nur Informationen gefunden, die mich zweifeln lassen, ob ich überhaupt geeignet bin für diese Ausbildung :-(.

    Zu mir:
    – ich bin schon 32 Jahre alt
    – nur 8 Reitstunden (im Urlaub)
    – keine Erfahrung in Stallarbeiten
    – abgeschlossene Berufsausbildung ist vorhanden

    Stelle mich am Samstag auf einem Hof vor, bezüglich einer Teilzeitstelle, zur Stallhilfe.

    Ich weiß, dass die Arbeit kein Zuckerschlecken ist und ich bin nicht darauf aus, den lieben langen Tag nur auf dem Pferd zu sitzen.
    Ich liebe die Athmospähe, die Nähe der Pferde. Sie um mich zu haben. Ich würde so wahnsinnig gerne mit Pferden arbeiten..natürlich mit allem was dazu gehört.

    Dennoch mache ich mir keine großen Hoffnungen, aufgrund meiner Voraussetzungen und meinem Alter.
    Sehe ich das richtig?

    Viele liebe Grüße

    Sarah

    1. Marika Moga sagt:

      Liebe Sarah,

      vielen lieben Dank für dein Feedback! Eine Frage beschäftigt mich doch…. …WARUM solltest du zu alt sein? Man ist nie zu alt um zu lernen und sich weiter zu bilden. Es ist dein Kopf der dir da im Weg steht… Mach das was dir dein Herz und Bauch sagt und wenn es nichts sein sollte kann du immer noch was anderes machen!!

      Wir war denn dein Vorstellungsgespräch? Halte uns doch bitte auf dem Laufenden.. Liebe Grüße, Marika

  8. Sarah sagt:

    Einen wunderschönen guten Tag,
    ich habe diesen Beitrag und die anschließende “Unterhaltung”, heute entdeckt und verfolgt.
    Seit einiger Zeit beschäftige ich mich mit dem Gedanken, eine Ausbildung zur Pferdewirtin (klassische Reitausbildung) anzustreben.
    Meine Leidenschaft und Liebe zu Pferden, ist seit meiner Kindheit vorhanden. Durch einige Urlaube in einem Feriendorf, wo es unter anderem Pferde gibt, ist diese Liebe nur noch weiter gestiegen.
    Leider habe ich im Internet nur Informationen gefunden, die mich zweifeln lassen, ob ich überhaupt geeignet bin für diese Ausbildung :-(.
    Zu mir:
    – ich bin schon 32 Jahre alt
    – nur 8 Reitstunden (im Urlaub)
    – keine Erfahrung in Stallarbeiten
    – abgeschlossene Berufsausbildung ist vorhanden
    Stelle mich am Samstag auf einem Hof vor, bezüglich einer Teilzeitstelle, zur Stallhilfe.
    Ich weiß, dass die Arbeit kein Zuckerschlecken ist und ich bin nicht darauf aus, den lieben langen Tag nur auf dem Pferd zu sitzen.
    Ich liebe die Athmospähe, die Nähe der Pferde. Sie um mich zu haben. Ich würde so wahnsinnig gerne mit Pferden arbeiten..natürlich mit allem was dazu gehört.
    Dennoch mache ich mir keine großen Hoffnungen, aufgrund meiner Voraussetzungen und meinem Alter.
    Sehe ich das richtig?
    Viele liebe Grüße
    Sarah

    1. Marika Moga sagt:

      Liebe Sarah,
      vielen lieben Dank für dein Feedback! Eine Frage beschäftigt mich doch…. …WARUM solltest du zu alt sein? Man ist nie zu alt um zu lernen und sich weiter zu bilden. Es ist dein Kopf der dir da im Weg steht… Mach das was dir dein Herz und Bauch sagt und wenn es nichts sein sollte kann du immer noch was anderes machen!!
      Wir war denn dein Vorstellungsgespräch? Halte uns doch bitte auf dem Laufenden.. Liebe Grüße, Marika

  9. Anna sagt:

    Hallo =)

    Ich weiß nicht so recht, wie ich auf diese Seite gestoßen bin, aber die ist echt super :D.
    Ich bin auch schon lange am überlegen, ob ich nicht doch die Ausbildung zum Pferdewirt (SP Klassische Reitausbildung) machen soll… Momentan bin ich im ersten Ausbildungsjahr zur Groß- und Außenhandelskauffrau (auf Empfehlung meiner Eltern) und bin einfach nur unglücklich. Die Ausbildung ist reinste Folter für mich (8Std am Tag am PC sitzen ohne jegliche Bewegung)… Jetzt weiß ich, dass ich nicht in einem Bürojob arbeiten will xD
    Ich fühle mich aber, wenn ich so die Voraussetzungen da teilweise lese, einfach zu schlecht dafür, auch wenn ich viele Jahre Reiterfahrung habe (werde dieses Jahr noch 22 und reite seit ich 5 bin). Dadurch, dass ich bis vor ein paar Jahren nur im Schulbetrieb geritten bin und dort beim E-Niveau Schluss war, kann ich kein L-Niveau reiten oder irgendwelche Turniererfahrungen und -erfolge vorweisen.
    Viele reden mir das auch madig, ich würde es körperlich nicht schaffen, die Bezahlung ist unterirdisch etc. Aber ich denke mir da eher: Lieber glücklich mit dem was ich tue, als unglücklich zu sein mit viel Geld auf dem Konto.
    Was denkt ihr / du? Soll ich es trotzdem machen und mich bei Betrieben, die für mich in Frage kämen, bewerben?
    Bin sportlich, 157cm groß und kann durchaus gut anpacken.
    Würde mich über eine Antwort sehr freuen =)

    VG
    Anna

    1. Marika Moga sagt:

      Liebe Anna, man sollte in seinem Beruf auf jeden Fall glücklich sein. Eine Patentantwort können wir Dir leider nicht geben. Aber wir können Dir unsere persönliche Meinung dazu raten. Du solltest nicht denken, dass Du “zu schlecht” bist! Vielleicht kannst Du dennoch einige Jahre Erfahrungen sammeln. Nutze die jetzige Ausbildungszeit um nach der Arbeit zu reiten, reiten, reiten… Übung macht den Meister. Und du kannst die acht Stunden auf dem Bürostuhl damit ausgleichen. Es wäre bestimmt hilfreich, wenn Du Dir ein Pferd zum Reiten suchst, auf dem auch Einzelstunden und gezieltes Training möglich sind. Du wirst sehen, 2-3 Jahre konsequentes darauf hinarbeiten bringen Dich einen riesen Schritt näher in Richtung Pferdewirt. Nach Deiner jetzigen Ausbildung sollte doch einer weiteren Ausbildung nichts im Wege stehen – ganz im Gegenteil – das ist heutzutage gar kein Thema mehr. Und wenn der Beruf Pferdewirt dein Traumberuf ist, dann arbeite die nächste Zeit hart daran, ihn irgendwann “Deinen Beruf” nennen zu können 🙂
      Hoffentlich konnten wir Dich etwas unterstützen.
      Wir würden uns freuen, wenn Du uns Deine Entscheidung schreiben würdest. Natürlich versuchen wir Dir auch weiterhin Tipps zu geben.
      Liebe Grüße

    2. Marika Moga sagt:

      Liebe Anna,

      ich möchte die sehr hilfreiche Antwort von Marika gern noch ergänzen …
      Als ich mich damals für den Beruf Pferdewirt entschied, fand ich mich für die Bereiterausbildung, heut: “Klassische Reitausbildung” noch nicht gut genug. Deshalb entschied ich mich, vorher einen anderen Schwerpunkt zu erlernen. Dies war zu damaliger Zeit SP “Zucht- und Haltung”, welcher heut in SP “Service” und “Zucht” aufgeteilt ist. Ich habe mir bewusst ein Landgestüt als Ausbildungsbetrieb ausgesucht, damit ich mich reiterlich weiterbilden konnte und nicht nur Boxen ausmisten darf. Es gibt sicherlich auch andere gute Ausbildungsbetriebe in denen du reiterlich gefördert wirst, auch wenn du nicht den SP “Klassische Reitausbildung” wählst. Man sollte das nur vorher unbedingt klären wie das mit Reiten aussieht. Nach der Arbeitszeit habe ich außerdem noch private Pferde geritten und auf Turnieren vorgestellt. Somit habe ich dann nach Abschluss meiner Prüfung, die Bereiterlehre noch dran gehangen. Ich würde dir persönlich auch diesen Weg empfehlen.
      Ich hoffe, dass ich dir hiermit deine Entscheidung auch nochmal erleichtern konnte. Wie Marika schon schrieb, freuen wir uns von dir zu hören.

      Liebe Grüße
      Silvana

  10. Talina sagt:

    Hallo,
    Der Beitrag wurde schon vor längerem geschrieben, ich hoffe aber mir Antwortet noch jemand.
    Erstmal zu mir Ich bin jetzt 14 Jahr alt, besuche die 9 Klasse und strebe den Realschulabschluss an wobei ich mich zwischenzeitlich auch frage ob ich einfach nur Hauptschulabschluss mache weil ich nicht warten kann bis ich mit Pferden arbeiten kann 🙂 und es auch so ist das man nach 3 Jahren Berufserfahrung den nächst höheren Abschluss bekommt ( in meinem Fall dann Realschulabschluss ).Denkt ihr ich würde mit Hauptschule Abschluss genommen werden?
    Ich habe mir gedacht dass ich in den Bereich Pferde Haltung und Service zu gehen, aber ich reite nur Freizeit und irgendwelche Abzeichen habe ich auch nicht … ist das schlimm?
    ich bin auch nicht wirklich fündig geworden hier in Bayern grenze Österreich. ich würde nämlich gerne in der nächsten Zeit ein Praktikum machen. Kennt ihr vielleicht einen anerkannten Betrieb in dem ihc mich bewerben könnte oder einen guten Reiterhof wo ich ein Praktikum machen kann?
    Wie genau sind de Arbeitszeiten bzw. ich weiß man steht früh auf und geht spät schlafen, aber müsste ich dann auch am We arbeiten?( ich habe nämlich besonders am Samstag keine Zeit)
    Hat man auch Ferien oder arbeitet man da das Ganze Jahr?
    Ich hoffe Jemand liest noch meine Fragen…
    vielen dank und Liebe Grüße
    Talina

    1. Marika Moga sagt:

      Hallo Talina, wir würden Dir raten den Realschulabschl. zu machen. mit einem Hauptschulabschluss hast du schlechte Karten! fahr doch anerkannte Reitbetriebe ab und frag ob du ein Praktikum machen kannst. Wichtig wäre nur dass es ein “FN anerkannter Reitbetrieb” ist. Wie im Artikel erwähnt gibt es in dem Job keine geregelten Arbeiktszeiten und auch samstags müssen pferde versorgt werden!! Ist eine schlechte Voraussetzung jetuzt schobn zu sagen dass du samstags keine zeit hast. Dann solltest du dich besser nach einem anderen Beruf umsehen. Auch am Wochenende müssen Pferdewirte arbeiten. Vielleicht beschäftigst du dich einw eniger mit dem Berufsbild und machst auf jeden Fall ein Praktikum vorher. Es wird bestimmt auch in deiner Gegend Betriebe geben die Praktikanten suchen, bestimmt auch welche etwas weiter weg wo du evtl. auch auf dem Hof für den Zeitraum wohnen kannst. Such im Internet, rufe mehrere an. Du wirst schon was finden, denn wo ein Wille ist auch ein Weg….

  11. ingrid sagt:

    Liebe Silvana!

    Meine Enkelin interessiert für den Beruf der Pferdewirtin.
    Es wird immer vom Pferdewirt und Bereiter gesprochen. Für mich ist das etwas verwirrend.
    Bin ich nach der Lehre zum Pferdewirt Bereiter? Oder muss ich nach der Lehre Pferdewirt eine Ausbildung zum Bereiter machen?
    Oder ist die Lehre Pferdewirt gleichzeitig die Lehre zum Bereiter?
    Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mich aufklären würden. Damit ich im Gespräch mit meiner Enkelin “sattelfest” bin.

    Mit lieben Grüßen
    Ingrid

    1. Marika Moga sagt:

      Hallo Ingrid, heutzutage sagt man zum Pferdewirt schnell “Bereiter”
      Früher hieß der Ausbildungsberuf Bereiter. Später wurde der Beruf in Pferdewirt umbenannt und zunächst in zwei, seit Verkündung der Verordnung über die Berufsausbildung zum Pferdewirt vom 1. November 1975, in vier Fachrichtungen unterrichtet.
      Bereiter ist der Pferdewirt mit Schwerpunkt Reiten: Hier lag der Schwerpunkt von Ausbildungsbeginn an beim Reiten, der Ausbildung von Pferd und Reiter.
      Liebe Grüße, Silvana

  12. Leonie Siemes sagt:

    Hallo, mein Name ist Leonie.
    Ich bin heute auf diese Seite mit den folgenden Kommentaren gestoßen und finde es super interessant.

    Ich habe mit Pferden und der Landwirtschaft schon mein ganzes Leben zu tun und wohne auch auf einem landwirtschaftlichen Betrieb. Schon immer war es mein Traum mit Pferden zu arbeiten. Daher würde ich gerne eine Ausbildung zum Bereiter machen. Momentan bin ich 16 Jahre alt und mache jetzt meinen Realschulabschluss. Ich bin auf einem Gymnasium und könnte theoretisch auch mein Abitur machen.Eigentlich möchte ich das aber nicht, da ich es ehrlich gesagt für unsinnvoll halte, da ich generell eher nicht soo gut in der Schule bin (mein Realschulabschluss aber definitiv schaffen werde)…
    Reiterlich befinde ich mich in Dressur sowie springen auf einem guten A Niveau. Meine Familie hatte schon immer Pferde und ich miste auch und mache jegliche Stall Arbeit: füttern, misten und frühes aufstehen gehört eben einfach dazu. Außerdem gebe ich auch Longenunterricht und auch Gruppenstunden für unerfahrene Reiter in einem Reitstall in meiner Nachbarschaft. Dieser ist auch von der FN anerkannt. Zudem bin ich mir dem Turnier Leben bewusst, d.h. ich bin selber Turnierreiter (was gerade in Corona etwas schwierig ist) habe derzeit ein Pferd und ein kleines Beistellpony welche ich selber versorge und in dem Reitstall in unserer Nachbarschaft, miste ich auch jeden Samstag weil dann keine Arbeiterin dort ist, d.h. ich fahre morgens hin miste für ca. drei Stunden hohle nachmittags Pferde rein dann bekommen Sie nachmittags Heu, und so weiter…

    Meine Frage ist, ob man auch mit 16 (im September werde ich 17) schon eine Ausbildung zum bereiter machen kann (beziehungsweise anfangen kann) ?
    Ich habe mich schon etwas erkundigt, und ein paar Ausbildungsbetriebe gefunden, wo ich es liebend gerne probieren würde. Allerdings bin ich mir auch ziemlich unsicher, ob ich in einen springen oder Dressurstall gehen soll, da ich leidenschaftlicher Springreiter bin, aber denke, dass eine Dressurausbildung auch völlig in Ordnung und gut wäre.
    Kann man auch seine Ausbildung in zwei Betrieben abschließen, also das erste Jahr zum Beispiel in einem Dressurstall und die restlichen zwei Jahre in einem Springstall?

    Über eine Antwort, würde ich mich sehr freuen…
    Mit freundlichen Grüßen Leonie Siemes 🙂

    1. Marika Moga sagt:

      Hallo Leonie,

      vielen lieben Dank für deinen netten und liebevollen Beitrag. Wir müssen schob mal sagen: Hut ab was du so in deinem jungen Alter meisterst. Gluabe der Ausbild steht bei dir nichts im Wege! Allerdings würden wir dir empfehlen jeweils ein Praktikum in einem dressurbetrieb und dann in einrm Sprinpbetrieb zu machen. Die beiden unterscheiden sich doch ziemlich, vorallem die Arbeit am Pferd. Du bist noch so jung, daher hast du ja noch genug Zeit. Schau dir beide Betriebe an, bevor du nachher dich für eins entscheidest und dann unglücklich bist. Vielleicht findest du aber einen Betrieb der beides anbietet? Da du ja schon einige Ställe rausgesucht hast, ist da evtl. etwas bei was beide Bereiche abdeckt?
      Wie du schon schreibst; Dressur ist so wichtig und die Basis für alles. Alle pferde, auch Springpferde sollten vorab eine gute und solide Dressurausbildung erfahren. nur leider habe ich persönlich die Erfahrung gemacht dass in einige Springställen die “gute Dressurarbeit” vernachlässsigt wird. Auch später wirst du davon profitieren wenn du eine gute und erfolgreiche Dressurausbildung gemacht hast. Jeder erfolgreiche und gute Springstall braucht gute Reiter die die Pferde gymnastizieren und dressurmäßig neben dem Springen arbeiten. Schau dir beides an… Kann ich dir nur empfehlen. ICh selber habe am Landgestüt viele viele Stunden im Dressursattel verbracht und das hat mit für mein leben Vorteile gebracht, auch später für meine Springausbildung… Habe ja später noch zusätzlich bei Springreitern weiter gelernt…. Hofe ich konnte dir damit weiterhelfen… Halte uns doch bitte auf dem Laufenden!! Wir sind sehr gespannt … Liebe Grüße, Silvana

  13. saskia sagt:

    Halloooo
    ich möchte später (bin jetzt 15) eine Ausbildung zum Pferdewirt in Haltung und Service machen. Meine eltern erlauben mir aber nicht reiten zu lernen, auvch wenn sie nichts gegen den beruf habren. kann ich trotzdem reiten lernen oder ohne reiterliche kenntnisse eine ausbildung machen? Hatte einmal eine Reitstunde
    liebe grüße saskia

    1. Marika Moga sagt:

      Hallo liebe Saskia,
      prinzipiell ist es auch möglich, ohne gute reiterliche Kenntnisse den Beruf des Pferdewirts mit dem Schwerpunkt Zucht und Haltung zu erlernen. Das nötige Fachwissen erlangst du dann über die Lehrpferde und den Unterricht in deinem Ausbildungsbetrieb und das theoretische Wissen wird dir in der Berufsschule vermittelt. Allerdings stellen die Betriebe gerne Auszubildende ein, die bereits Erfahrung im Pferdesport gesammelt haben. Dann würde sich ein mehrwöchiges Praktikum anbieten, um den Betrieb und potentielle Ausbilder vorab kennen zu lernen und einen positiven Eindruck von dir zu hinterlassen, damit du deine Chancen auf einen Ausbildungsplatz erhöhen kannst. Wir drücken dir dafür dann natürlich die Daumen!
      Viele Grüße Dana

  14. Sasha sagt:

    Hallo liebe Silvana,

    ich habe diesen Austausch gelesen und finde ihn so faszinierend und hilfreich. Auch ich überlege, meinen Beruf zu wechseln, um mit Pferden zu arbeiten. Ich bin in Texas aufgewachsen, hatte mein eigenes Pferd, bin Western geritten und habe an Rodeos teilgenommen. Als ich etwa 16 Jahre alt war, hörte ich aufgrund einer Verletzung meines Pferdes (sein Bein wurde mit Glas geschnitten) auf, an Wettbewerben teilzunehmen, und ritt nur noch zum Vergnügen. Ich gab auch auf, einen Sattel zu benutzen, um das Gewicht meines Pferdes zu verringern. Es stellte sich heraus, dass ich das Reiten ohne Sattel sogar noch mehr liebte. Dann wurde ich erwachsen, meine Familie konnte sich keine Pferde mehr leisten, und ich wurde Krankenschwester. Mein ganzes Leben lang habe ich davon geträumt, mit Pferden zu arbeiten. Jetzt, wo ich in Deutschland lebe, stelle ich fest, dass es hier eine ganze Welt von Berufen mit Pferden gibt, die in den USA nicht wirklich existiert. Ich erwäge, einen zweiten Bachelor-Abschluss in Pferdewissenschaften zu machen. Welche Jobs gibt es mit diesem Abschluss für mich? Außerdem bin ich jetzt 50. Ich bin aber noch sehr jung!

    Vielen Dank!
    Sasha

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