Pferd verkaufen ohne Reue- „In schwierigen Zeiten…“

Die Liebe zu deinem Pferd ist natürlich oft unermesslich. Aber gerade in der aktuellen Zeit können finanzielle Schwierigkeiten dich dazu zwingen, dass die Pferdehaltung untragbar wird und du schwerwiegende Entscheidungen treffen musst.
Wenn die Kosten für die Pferdehaltung nicht mehr tragbar sind, kann der Gedanke, das geliebte Pferd zu verkaufen, quälend sein. In diesem Artikel möchte ich dir wertvolle Einblicke und Tipps geben, wie du den Verkauf am besten abwägen kannst und welche Gedankengänge vielleicht notwendig sind!

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Reit- oder Pflegebeteiligung suchen

Bevor du einen Verkauf in Erwägung ziehst, solltest du dir vielleicht überlegen eine Reit- oder Pflegebeteiligung zu suchen. Diese können dich nicht nur bei der Pflege oder Auslastung deines Pferdes unterstützen, sondern auch eine finanzielle Unterstützung darstellen.

Vor einiger Zeit haben wir bereits dazu einen Blogartikel geschrieben, diesen solltest du auch evtl lesen Reitbeteiligung – Ja oder Nein ? Teil 1 +2 

Dein Pferd jemandem zur Verfügung stellen

Was bedeutet das? Das Bereitstellen eines Pferdes bedeutet im Wesentlichen, dass der Besitzer sein Pferd vorübergehend in die Obhut eines anderen Pferdeliebhabers gibt, ohne das Eigentum zu übertragen. Diese Vereinbarung kann auf unterschiedliche Weisen ausgestaltet sein, abhängig von den Bedürfnissen und Zielen beider Parteien.

Typischerweise wird das Pferd für eine bestimmte Zeitdauer an den Bereitsteller übergeben, der sich während dieser Zeit um die Pflege und Versorgung des Pferdes kümmert.

Warum solltest du das tun?

  • Finanzielle Entlastung: Hier kannst du deine finanzielle Belastung für einen von dir bestimmtem Zeitpunkt überbrücken, behältst als Besitzer dein Pferd, reduzierst jedoch vorübergehend deine Kosten.

  • Erhaltung der Bindung: Natürlich hast du als Pferdebesitzer eine tiefe und emotionale Bindung zu deinem Pferd. Das Bereitstellen ermöglicht es, diese Bindung aufrechtzuerhalten und das Pferd später wieder zurückzubekommen.

  • Ausbildung und Weiterentwicklung: Dein Pferd jemandem zur Verfügung zu stellen kann auch eine Möglichkeit sein, deinem Pferd neue Erfahrungen zu ermöglichen. Ein erfahrener Bereitsteller kann das Pferd ausbilden oder es in verschiedenen Disziplinen weiterentwickeln.

Realistische Finanzanalyse

Bevor du den Entschluss zum “Pferd verkaufen” fasst, ist es wichtig, eine realistische Finanzanalyse durchzuführen. Es ist entscheidend, alle aktuellen und zukünftigen Kosten für die Pferdehaltung einzuschätzen.

Dazu gehören Futter, Tierarztkosten, Hufschmied, Unterbringung und Versicherung. Wenn du diese Ausgaben mit deinem Budget und deiner finanziellen Situation vergleichst, erhältst du einen klaren Überblick darüber, ob du die Kosten weiterhin tragen kannst. Manchmal ist es notwendig, sich ehrlich einzugestehen, dass die finanziellen Ressourcen nicht ausreichen.

Du solltest auch noch finanzielle Mittel haben um etwas anzusparen, auch für dein Pferd, für den Notfall, falls mal etwas ungeplantes geschieht…. 

Suche nach einem geeigneten Käufer

Nimm dir genügend Zeit und investiere Mühe, um sicherzustellen, dass dein Pferd in gute Hände kommt. Dieser Schritt erfordert Geduld und Sorgfalt.

Suche nach jemandem, der die gleiche Liebe und Sorgfalt in die Pflege deines Pferdes stecken wird wie du es getan hast.

Prüfe die Erfahrung des potenziellen Käufers im Umgang mit Pferden. Im besten Fall informiere dich darüber ob er die finanzielle Stabilität besitzt, um sicherzustellen, dass er die Verantwortung für die Pferdehaltung übernehmen kann. Ein qualifizierter Käufer wird die Bedürfnisse und Anforderungen deines Pferdes verstehen und sich entsprechend darum kümmern.

Transparente Kommunikation

Eine ehrliche und transparente Kommunikation ist der Schlüssel zu einem erfolgreichen Pferdeverkauf. Teile dem potenziellen Käufer alle wichtigen Informationen über das Pferd mit, einschließlich seines Gesundheitszustands, seiner Gewohnheiten und seines Verhaltens. Verheimliche keine gesundheitlichen Probleme oder Verhaltensweisen, um spätere Missverständnisse und Probleme im Nachhinein zu vermeiden.

Wenn der Käufer von Anfang an klare Erwartungen hat, ist die Wahrscheinlichkeit von Reue auf beiden Seiten geringer.

Pferd verkaufen – Vertragliche Vereinbarungen

Ein schriftlicher Vertrag ist unerlässlich, um die Bedingungen des Verkaufs festzuhalten. Dieser Vertrag sollte den Verkaufspreis, eventuelle Rückkaufvereinbarungen und die Übertragung von Eigentumsrechten klar definieren. Ein gut ausgearbeiteter Vertrag bietet beiden Parteien Schutz und Klarheit über ihre Verpflichtungen.

Unterstützung durch Experten

Es kann hilfreich sein, sich von Fachleuten wie Tierärzten oder erfahrenen Pferdebesitzern beraten zu lassen. Ein Tierarzt sollte eine umfassende Untersuchung des Pferdes durchführen. Rechtliche Beratung gewährleistet, dass alle Vertragsbedingungen den geltenden Gesetzen entsprechen.

Emotionale Vorbereitung

Der Gedanke, ein geliebtes Pferd zu verkaufen, kann emotional sehr belastend sein. Nimm dir Zeit, um dich auf diesen Schritt vorzubereiten. Sprich mit Freunden die deine Gefühle verstehen, anderen Pferdebesitzern oder dem Stallbesitzer selbst über dein Vorhaben.

Die emotionale Unterstützung von Menschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, kann hilfreich sein, um mit dieser schwierigen Entscheidung umzugehen.

Nachverfolgung des Pferdes

Sobald der Verkauf abgeschlossen ist, hört die Verantwortung gegenüber dem Pferd nicht auf. Es ist ratsam, den Kontakt zum neuen Besitzer aufrechtzuerhalten, um sicherzustellen, dass das Pferd sich gut entwickelt und gut versorgt wird. Dies kann dir ein Gefühl der Gewissheit geben, dass du die richtige Entscheidung getroffen hast und dass dein Pferd in guten Händen ist.

Fazit

Der Verkauf eines Pferdes in schwierigen finanziellen Zeiten ist eine bedeutende Entscheidung, hierbei kann die Option jemand anderem dein Pferd zur Verfügung zu stellen eine sinnvolle Option sein.

Mit einer gründlichen finanziellen Analyse, transparenter Kommunikation, der Auswahl eines geeigneten Käufers und einer sorgfältigen Vertragsgestaltung kannst du diesen Schritt ohne Reue gehen. Denke immer daran, dass das Wohl des Pferdes an erster Stelle stehen sollte, und handle in seinem besten Interesse.

Der Prozess mag emotional herausfordernd sein, aber letztendlich kann er die richtige Entscheidung sein, um die Gesundheit und das Wohlergehen deines Pferdes zu gewährleisten.

Wir kennen selber einige “Fälle” wo die Besitzer sich von ihrem Pferd trennen mussten und bisher haben uns alle bestätigt dass es eine enorme Erleichterung für sie war und sie nun froh sind es getan zu haben.

Vielleicht besteht auch die Option dass du weiterhin als Reitbeteilung auf deinem ehemaligen Pferd bleibst und so immer noch Kontakt zu deinem Liebling hast und dem neuen Besitzer mit Rat und Tat zur Seite stehst. … Berichte und doch mal von deinen Erfahrungen, solltest du das evtl. auch schon hinter oder vor dir haben…

 

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