Westernreiten

Heute möchten wir einmal über den Tellerrand schauen und über das Thema Westernreiten berichten. Oft ist es zwischen uns Reitern ja schon fast eine Glaubensfrage ob “Englisch” oder “Western”. Es gibt natürlich noch viele weitere Reitstile im Reitsport. Diese beiden sind jedoch am verbreitesten. Pferdeleute oder Reiter, die mit dieser Szene nicht vertraut sind, wissen oft nicht das viel mehr dahinter steckt als mit Westernsattel, Cowboyhut, Stiefeln und Fransenchaps in den Sonnenuntergang zu reiten.

Woher stammt das Westernreiten

Das Westernreiten lehnt sich an die Arbeitsweise der Cowboys Nordamerikas an. Sie benötigten nervenstarke und trittsichere Pferde ausgestattet mit einem enormen Sprintvermögen. Die Pferde müssen absolut durchlässig sein um den hohen Ansprüchen der Arbeit mit dem Cowboy gerecht zu werden. Sie müssen ohne ständige Einwirkung wissen, was es zutun ist, nur so kann der Reiter sich auf die Rinder konzentrieren. Die Hilfen erfolgen per einmaligen Impuls über Schenkel oder Gewichts und Zügelhilfen, um neue Anweisungen an das Pferd zu geben. Das Pferd führt diese Anweisung dann aus, bis es einen neuen Impuls bekommt. 

Anzeige
center>

Was macht die Ausbildung des Westernpferdes aus?

In der Ausbildung des Westernreitens ist das gewünschte Ziel die absolute Durchlässigkeit des Pferdes nach der Ausbildung. Das Westernpferd soll selbstständige mitarbeiten. Es soll möglichst mit minimalen Hilfen auskommen und trotzdem jederzeit umsetzten, was der Reiter von ihm verlangt. Das oberste Ziel des Westernreitens ist die gute Rittigkeit des Pferdes. Nur dadurch kann gewährleistete werden, dass die Pferde, die für die einzelnen Disziplinen erforderlichen Manöver, exakt und ohne ständiges Einwirken des Reiters ausführen kann. Aus diesem Grund ist die Ausbildung von Westernpferden sehr anspruchsvoll und es ist eine Menge Know-How vom Ausbilder erforderlich.

 

Welche Disziplinen gibt es?

Beim Westernreiten gibt es verschiedenen Diziplinen, die sich unterscheiden, ähnlich wie das Springreiten und die Dressur in der englischen Reitweise. Beim Westernreiten gibt es das Reining, bei dem die Pferde schnelle Manöver wie den bekannten Sliding Stop ausführen, der dann in der Ausführung bewertet wird. Dabei folgen die Manöver sehr schnell aufeinander und sind auch eher schnell in der Ausführung. Die ursprünge des Reinings liegen in der amerikanischen Arbeitsreitweise.

Beim sogenannten Cutting wird die Arbeit am Rind gezeigt, bei der das Pferd eigenständig ein Rind aus der Herde aussortiert und nicht zur Herde zurück lässt, bis der Reiter das Komando gibt. Beim Roping wird die Arbeit am Rind gezeigt und zusätzlich die Lassokenntnisse des Reiters abgefragt, der das Rind dann mir einem Lasso vom Pferd aus einfangen muss.

Bei der Disziplin Plesure werden Manöver geritten, die besonders schön und korrekt geritten werden sollen. Dabei wird auch darauf geachtet, dass die Pferde keinen Unwillen oder Stresssymptome aufweisen, die zu Punktabzügen in der Bewertung führen. Hier geht es etwas ruhiger zu als beim Reining oder Cutting. Diese Diziplin ist in etwa vergleichbar mit der Dressur.

Außerdem gibt es dann noch das Trail Riding, bei dem bestimmte Hindernisse in einer vorgegebenen Zeit, korrekt durchritten werden müssen. Eine besondere Trail Riding Ausführung ist der Speed Trail, bei dem es um die schnellste Zeit geht, wobei es Punktabzüge für Fehler am Hindernis gibt, die einen Reiter dann wie beim Springreiten mit der Zeit zurückwerfen. Dabei sind zusätzlich zu den Westernreitern aber mittlerweile auch viele Freizeitreiter mit ihrem Pferden vertreten, weil die Anforderungen bei den Trail Hindernissen für alle Pferderassen zu bewältigen ist.

Was sind Manöver beim Westernreiten ?

Manöver sind im Prinzip gleich zu stellen mit den Lektionen aus der klassischen Dressur. Sie fragen die Durchlässigkeit der Pferdes ab und erinnern an die alltägliche Rinderarbeit mit Pferden. Ein Manöver im Reining ist beispielsweise der Spin, bei dem das Pferd sich in eine bestimmte Richtung dreht. Dabei soll das Pferd sich in eine bestimmte Richtung drehen, zum beispiel links herum. Die Hinterbeine bleiben bei diesem Manöver nahezu an der gleichen Stelle stehen und die Vorderbeine rotieren nach links in die Seitwärtsbewegung bis sich das Pferd einige Male um sich selbst gedreht hat und der Reiter das Komando auflöst. Eine schnelle und korrekte Ausführung wird auf dem Turnieren mit hohen Punkten bewertet.

 

Die Bewertung auf dem Turnier

Auf dem Turnier beginnt ein Westernreiter mit einem Punkteguthaben von 70 Punkten. Für jedes Manöver gibt es dann von 0,5 bis 1,5 Punkte dazu oder als Penalties 0,5 bis 1,5 abgezogen oder 0 Punkte für eine korrekte Ausführung ohne Schwieriggkeitsgrad beim Manöver. Dadurch setzten sich dann am Ende der Prüfung die Gesamtpunkte (auch Score genannt) zusammen, die in etwa wie eine Wertnote in Prüfungen der Englischen Reitweise zu werten sind. Dabei gilt, je höher der Score, also die gesamte Punktezahl aller einzelnen Manöver zusammengerechnet, desto besser war die Prüfung von Pferd und Reiter.

Und wenn ihr jetzt noch mehr zum Thema Englisch- und Westernreiten lesen möchtet, dann schaut hier jetzt noch gerne weiter 🙂 In dem Blogabeitrag erklären wir den “Der Unterschied zwischen Englisch- und Westernreiten”

 

 

Posts published: 13

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Copyrights © 2017 PFERDEWIESE. All Rights Reserved. Design: kathrinpyplatz.com