Zu oft wird heute noch der Fehler gemacht, um Geld zu sparen und aus Unwissenheit, billige Speise-Öle (z.B. aus dem “Supermarkt”) an Pferde zu verfüttert, die nicht kaltgepresst sind! Denn solche Raffinatsöle werden durch Erhitzen hergestellt. Deshalb sind diese Öle für Pferde schwerstverdaulich und nicht geeignet. Ihr solltet nicht an falscher Stelle sparen…
Da Pferde keine Gallenblase haben besteht das Risiko von bleibenden Leberschäden! Daher sollten für Pferde verträgliche und kaltgepresste Ölle verfüttert werden. Da es so viele auf dem Markt gibt, möchten wir für etwas Klarheit sorgen.
Öl mit Sachverstand füttern
Doch vorsicht mit der Ölfütterung, wie mit allem sollte man bei der Pferdefütterung mit Sachverstand ran gehen. Pro Mahlzeit sollte einem Pferd nicht mehr als 80 ml Öl gefüttert werden und pro Tag nicht mehr als 250ml. Auch sollte das Pferd langsam an eine Ölfütterung gewöhnt werden. Je niedriger der Schmelzpunkt – also je flüssiger das Fett bzw. Öl bei Zimmertemperatur – desto besser kann es verdaut werden.
“Pferde haben keine Gallenblase und können daher kein Öl verdauen”. Dieses Argument wird häufig angeführt, um zu begründen, warum Pferde kein Öl verdauen können. Es ist zwar richtig, dass Pferde keine Gallenblase besitzen – dies aber nur deshalb, weil Pferde aufgrund ihrer meist sehr fettarmen und über viele Stunden andauernden sehr faserreichen Futteraufnahme kein großes Reservoir an Galle (Gallensäure) benötigen.
Pferde speichern ihre Galle in der Leber. Hier ist ausreichend Platz für die Gallensäure um die Lipide (=Fette; wasserunlösliche Naturstoffe) unter Beteiligung der Lipasen (Enzyme) so zu zersetzen, dass diese dem Stoffwechsel zugeführt werden können. Das fettzersetzende Enzym Lipase kommt in unterschiedlichen Arten sowohl im Magen als auch im Dünndarm (insbes. Zwölffingerdarm) bzw. in der Leber des Pferdes vor. Pferde haben also bereits im Magen sogenannte Magenlipasen, welche von den gastritischen Hauptzellen sezerniert (abgegeben) werden.
Unterschiedliche wissenschaftliche Ausführungen gehen davon aus, dass bis zu 15 % der Öle bereits im Magen des Pferdes vorverdaut werden.
Auch ohne Gallenblase verfügt daher das Pferd mit täglich 3 kg Gallensaft je 100 kg Körpermasse über eine beträchtliche Sekretion und über eine bemerkenswerte Fettverdauungskapazität (Meyer & Coenen 2002). Daher kann die oft gestellte Frage: Können Pferde Öl verdauen, mit „JA“ beantwortet werden. Aber wie bereits erwähnt; in Maßen…
Pferdefütterung: welches Öl ist wofür geeignet?
1. Reiskeimöl:
– Ist ein hoher Energielieferant, zur Förderung der Leistungsbereitschaft
– Ideal geeignet für pferde mit mit Stoffwechselstörungen wie z.B. ECS, PSSM oder Hufrehe
– Das enthaltene Gamma-Oryzanol kann bei gutem Training den Muskelaufbau unterstützen
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2. Leinsamenöl
-Reines Leinöl für Pferde für ein glänzendes Fell, zur Unterstützung der Verdauung und als Lieferant für leicht verdauliche Energie
-Leinöl versorgt das Pferd mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren und ergänzt somit sinnvoll die tägliche Futterration
-Bei Entzündungen der Haut, Juckreiz und Schuppen, Fellglanz
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3. Schwarzkümmelöl
-Liefert viele essentielle, mehrfach ungesättigte Fettsäuren, die sich positiv auf das Immunsystem und das allgemeine Wohlbefinden auswirken können
-Sorgt außerdem für ein seidiges und glänzendes Fell und kann auch äußerlich angewendet werden, wirkt sich äußerlich angewendet positiv auf die Haut
-Zur Behandlung von Husten und Harmonisierung der Atemwege
Unser Tipp: Zur äußeren Fellpflege ein paar Tropfen Schwarzkümmelöl in eine Sprühflasche mit Wasser geben und damit Schweif und Mähne des Pferdes pflegen.
4. Lachsöl
-Zur Stärkung des Herz-Kreislaufsystems und der Immunabwehr
-Sehr gut für ältere und immunschwache Pferde
5. Nachtkerzenöl
-liefert viele essentielle, mehrfach ungesättigte Fettsäuren, besonders die Gamma-Linolensäure
-sorgt für ein seidiges und glänzendes Fell und kann auch äußerlich angewendet werden bei Hautproblemen.
6. Mariendistel
-Zur Unterstützung des Stoffwechsels, der Leber und der Verdauung.
– Mariendistelöl ist reich an ungesättigten Fettsäuren und Antioxidantien. Der Samen der Mariendistel (Silybum marianum) enthält die Wirkstoffe Silymarin und Silbinin, welche die Zelle zuverlässig vor Giften schützen. Des Weiteren enthalten diese wertvollen Samen Flavoide, die aufgrund ihrer antitoxischen, antioxidativen und regenerativen Wirkung auf die Leberzellen eingesetzt werden. Gerade während dem Fellwechsel ist eine zusätzliche Unterstützung des Organismus durch Mariendistelöl empfehlenswert.
7. Hanföl
-Ebenfall geeignet bei Hauproblemen, durch die enthaltene Gamma-Linolen-Säure ist Hanföl besonders für fell- und hautempfindliche Pferde geeignet.
-Hanföl ist reich an ungesättigten Fettsäuren und weist ein optimales Verhältnis von Omega-3- zu Omega-6-Fettsäuren auf. Ebenso spielen die enthaltenen Fettsäuren eine wichtige Rolle für das Immunsystem und die Regeneration vieler Zellen. —> hier könnt ihr bequem und schnell Hanföl bestellen und findet weitere Infos dazu..
Neben Ölen ist auch Salz in der Pferdefütterung wichtig! Diesen Artikel solltest du auch unbedingt lesen wenn du dich für die korrekte Pferdefütterung interessierst!
Wir hoffen dass wir euch diesmal einen kleinen Überblick über die wichtigsten Öle in der Pferdefütterung verschaffen konnten. Haben wir etwas Wichtiges vergessen oder hast du gute/schlechte Erfahrungen mit einem Öl gemacht, dann schreib uns und unseren Lesern einen Kommentar – wir freuen uns darauf 😀
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– liebe Grüße, eure Marika