Kreativ am Stall

Nicht jeder hat Glück an seinem Stall einen ganzen Trainingsparcour zu haben, mit genügend Stangen, Ständern, Unterbauten und auch Cavalettis. Bei uns am Stall besteht genau dieses Problem.

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Meistens fahre ich mit meinem Pferd einmal in der Woche zum Training. Leider ist das nicht immer, aus unterschiedlichen Gründen, möglich. Da wir eine sehr kleine Stallgemeinschaft sind und nur ein paar von uns springen, wird kein richtiger Parcour angeschafft. Zu einem ist er zu teuer und ein paar Stangen und Cavalettiblöcke haben wir ja. Für gelegentliche Stangenarbeit oder eine ganz kleine Gymnastikreihe reicht es. Nun sind wir selbst kreativ geworden. Heute wollen wir euch an unseren Ideen teilhaben lassen. Wer selbst kreativ werden möchte, braucht nur ein bisschen handwerkliches Geschick.

Hier findet ihr ein paar Tipps für:

Ständer

Ständer stellen uns immer wieder vor eine Herausforderung. Sie sollen nach Möglichkeit leicht sein und nicht zu sperrig. Die ersten Ständer haben wir klassisch aus einem Reifen mit Stahlfelge gefertigt. Schrauben in den Holzbalken und fertig war das erste Ständerpaar. Nachteile bei dieser Bauart stellten sich schnell heraus: die Schrauben halten leider nicht wirklich gut, sie biegen sich sehr schnell nach unten und brechen dann ab beim wieder geradebiegen. Desweiteren kippen die Ständer bei einem Hindernisfehler schneller um, da die Auflagen schnell zu einer Seite runterrutschen auf der Schraube. Richtig leicht sind sie leider nicht, aber ein paar Meter können sie ganz gut getragen werden oder auch gerollt und gezogen werden.P1010234
Die Schrauben ersetzen wir nun durch Lochschienen, wie sie an den meisten Sprungständern zu finden sind. Die gibt es einzeln zu kaufen aus Kunststoff oder verzinkten Stahl.

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Als Nächstes wollen wir aus kleinen Europaletten und einem langen Holzbrettständer bauen. Unter die Paletten, die wir aufrecht hinstellen, kommen kleine Füße um die Stabilität zu erhalten, vorallem im unebenem Sandboden kommt das Ständerwerk schnell zum kippen. Das Holzbrett wird vorne befestigt und mit einer Lochschiene versehen. Wir sind gespannt, wie sich dieser Ständer bewähren wird.

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Wer etwas Besonderes möchte, kann sich auch aus Bierkästen (oder andere Getränkekisten) einen Sprung bauen. Was ihr braucht: genügend leere Bierkästen, eine lange Gewindestangen (oder 2 zusammengeschweißte), eine Eisenplatte als Fuß, eine Holzplatte und Lochschienen. Die leeren Bierkästen werden einfach bis Ständerhöhe aufeinandergestapelt. Die Eisenplatte bildet den Fuß und das Gewicht, das der Ständer nicht so schnell umkippt. Die Gewindestange muss an der Eisenplatte befestigt werden, am besten schweißt ihr diese zusammen. Nun werden die Kästen auf die Stange aufgesetzt. Die Holzplatte bildet den Schluss, so werden die leeren Kästen stramm zusammengehalten. Die Lochschiene könnt ihr so befestigen, wie es euch gefällt. Ebenfalls aus Bierkästen können Unterbauten gebastelt werden. Dazu mehr im nächsten Unterpunkt.

Unterbauten

Passend zu den verschiedenen Ständern können mehrere Arten von Unterbauten selbst hergestellt werden. Zu den Reifenständern haben wir eine alte Schreibtischplatte umfunktioniert. Aufrecht hingestellt und mit 2 Füßen versehen macht sie sich sehr gut als blaue Welle. Allerdings habe ich zu kleine Winkel gewählt, so dass es leider ein wenig wackelig wurde. Nun haben wir sie überarbeitet, jetzt ist es eine richtige Planke mit 2 Stangen an den Seiten.P1010233P1010236
Wer keine alte Schreibtischplatte zur Hand hat, kann aus einer Sperrholzplatte eine Welle mit der Stichsäge schneiden. Einfach die Welle auf der Platte vorzeichnen und ausschneiden. Andere Formen sind auch möglich: Pilze, Blumen, Wolken…. und vieles mehr. Ich empfehle keine zu engen Ecken reinzubringen, diese sind schwerer auszuschneiden. Bei den Füßen habe ich die Ecken mit der Stichsäge, beim Zurechtschneiden, direkt abgerundet. Wichtig ist, alle spitzen Ecken und Kanten abzurunden, egal was gebaut wird.
Aus den Europaletten lassen sich kleine Zäune basteln. Entweder können wieder die kleinen Paletten verwendet werden oder eine große wird zersägt. Quer hingestellt sehen sie aus wie kleine Zäunchen. Auch hier würde ich für die Stabilität Füße verwenden. Wer mag, kann dann oben in die neu entstandenen Zäune, lange schmale Blumenkästen stellen. Diese können immer anders bepflanzt werden und bieten so das ganze Jahr Abwechslung und bringen einen Hauch Vielseitigkeitsflair mit ins Springen.
Zu den Bierkastenständern passen natürlich hervorragend auch Bierkästen unter den Sprung. Ob einzeln oder aneinandergeschraubt bleibt euch überlassen.
Wer breite Dualaktivierungsgassen zur Verfügung hat, kann diese hervorragend übereinanderstapeln. So bilden sie eine kleine Mauer und das sogar ohne Ständer oder Stangen. Des Weiteren habe ich auch schon die blauen Regentonnen oder Cavalettiblöcke als Unterbauten genutzt. Um ein Wegrollen der Tonnen zu verhindern, habe ich davor und dahinter Stangen auf den Boden gelegt. Die Tonnen können auch hervorragend der Länge nach durchgeschnitten werden und so unter den Sprung gelegt werden. Planen können unter jeden Sprung gelegt werden. Auch hier ist eurer Kreativität keine Grenze gesetzt.

Stangen

Ohne Stangen geht es nicht. Selber herstellen ist so gut wie unmöglich. Wir haben einen Holzhändler in unserer Nähe ausfindig gemacht, der uns Stangen zurechtsägen konnte (rund gefrässt). Manche Hindernissbauer verkaufen auch Stangenrolinge. Diese sind, wie auch die Stangen vom Holzhändler, nicht lackiert. Wir am Stall fanden das sogar besser, da wir so selber die gewünschten Farbkombinationen aussuchen konnten. Und wenn wir ehrlich sind, macht das Streichen der Stangen und Ständer in der Gemeinschaft am meisten Spaß. Es bringt die Einsteller wieder ein Stückchen näher zusammen und lässt sich bestimmt mit einer kleinen Grillfete verknüpfen….

Ohne richtige Ständer geht es leider auch nicht. Durch fleißiges Suchen im Internet haben wir ein paar gebrauchte Aluständer und Stangen ergattern können. Auch zwei Fangständer mit Stangen und Planken sind bei uns eingezogen. Mit allen Sprüngen zusammen bekommen wir nun einen richtigen Parcour hin. Er muss zwar noch weiter ausgebaut werden aber alles aufeinmal geht leider auch nicht.
Wer sich voher Gedanken macht, kann viel selbst bauen. Uns hat am Anfang ein bisschen der Mut gefehlt, das Projekt Sprünge anzugehen. Nachdem einer angefangen hat wirklich etwas zu bauen, waren alle motiviert und stellten fest, dass es garnicht so schwer ist. Die Stichsäge zu bedienen fand schnell begeisterung auch bei den Frauen. Wir sind froh nun diesen Schritt gewagt zu haben. Es ist weniger schwer als gedacht und Spaß hat es uns gemacht. Es bringt die Stallgemeinschaft wieder zusammen und Reiter die sich untereinander nicht ganz grün waren, fangen wieder an zusammen zu lachen….
Es gibt natürlich noch viele weitere Möglichkeiten Sprünge zu bauen und gestalten.

Wart ihr auch schon kreativ am Stall? Oder habt ihr noch bessere Tipp zum Bauen von Sprüngen? Dann her damit…. Wir & die Leser freuen uns auf eure Antworten.

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