Kehlkopfpfeifen beim Pferd – Ursachen, Risiken und was du beachten solltest

Ein pfeifendes oder rasselndes Atemgeräusch beim Pferd kann ein Hinweis auf ein ernstzunehmendes gesundheitliches Problem sein: das sogenannte Kehlkopfpfeifen. Viele Pferdebesitzer kennen die typischen Symptome, doch nicht jeder weiß, was wirklich dahintersteckt, wie sich die Erkrankung entwickelt und was das für den Alltag mit dem Pferd bedeutet.
In diesem Artikel erklären wir dir verständlich, wie Kehlkopfpfeifen entsteht, welche Folgen es haben kann, wie du dein Pferd trotzdem sinnvoll beschäftigen kannst – und worauf du unbedingt achten solltest.

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Was ist Kehlkopfpfeifen beim Pferd?

Kehlkopfpfeifen (auch Roarer-Syndrom oder Laryngeale Hemiparese genannt) ist eine Erkrankung des Kehlkopfs, bei der die Stimmbänder – genauer gesagt eine der beiden Aryknorpel-Falten – nicht mehr korrekt geöffnet werden können. In den meisten Fällen ist die linke Seite betroffen. Beim Einatmen flattert das betroffene Stimmband und erzeugt das typische Pfeif- oder Rasselgeräusch, besonders unter Belastung.

Wie entsteht Kehlkopfpfeifen?

Ursache ist in der Regel eine Lähmung des Nervus laryngeus recurrens, der die Kehlkopfmuskulatur steuert. Diese Lähmung führt dazu, dass die betroffene Stimmbandseite schlaff bleibt und sich beim Atmen nicht richtig öffnen kann. Es entsteht ein Engpass in den oberen Atemwegen.

Warum genau dieser Nerv gelähmt wird, ist nicht immer eindeutig. Zu den häufigsten Ursachen zählen:

  • Vererbung (besonders bei großen Pferderassen wie Vollblütern und Warmblütern)
  • Traumata im Halsbereich
  • Entzündungen oder Infektionen
  • Degenerative Prozesse oder Nervenschäden

Wie entwickelt sich Kehlkopfpfeifen?

Anfangs fällt Kehlkopfpfeifen oft nur unter starker Belastung auf, z. B. beim Galoppieren oder auf Turnieren. Die Atemgeräusche entstehen, wenn das betroffene Stimmband flattert oder die Atmung behindert wird.

Im weiteren Verlauf kann sich das Problem verschlimmern:

  • Die Leistungsfähigkeit sinkt
  • Es kommt zu vermehrter Atemanstrengung
  • In schweren Fällen kann es sogar zu Atemnot kommen

Je nach Schweregrad wird die Erkrankung in sogenannte Grade von I bis IV eingeteilt, wobei Grad IV eine vollständige Lähmung darstellt.

Ist Kehlkopfpfeifen gefährlich?

Nicht jedes Pferd mit Kehlkopfpfeifen ist sofort ein Notfall – aber es handelt sich um eine chronische Erkrankung, die sich mit der Zeit verschlechtern kann. Gefährlich wird es vor allem dann, wenn:

  • das Pferd starke Atemnot zeigt
  • es unter Leistungsverlust leidet
  • es Stress oder sogar Panik unter Belastung entwickelt

Besonders bei Sportpferden kann das Kehlkopfpfeifen ein ernstzunehmender Leistungsfaktor sein.

Kann man ein Pferd mit Kehlkopfpfeifen weiterhin reiten?

Das hängt stark vom Schweregrad ab:

  • Leichte Fälle (Grad I–II): Pferde zeigen nur minimale Geräusche und sind oft weiterhin normal belastbar.
  • Mittelschwere Fälle (Grad III): Hier muss individuell entschieden werden. Leichter Freizeitgebrauch ist meist noch möglich.
  • Schwere Fälle (Grad IV): Diese Pferde sollten nicht mehr stark belastet werden. Eine tierärztliche Beurteilung ist unerlässlich.

Einige unserer Kunden berichten dass sie bei ganz leichtem Ton und Atemwegsgeräuschen (Anfangsstadium) Sabol zur besseren Atmung des Pferdes unterstützend füttern. Sabol ist ein Ergänzungsfuttermittel, das speziell für Pferde zur Unterstützung der Atemwege entwickelt wurde und sich bei Kehlkopfpfeifen als nützlich erwiesen hat. Es enthält eine Kombination aus Schwarzkümmelöl, Nachtkerzenöl, Borretschöl und Süßholz. Diese wertvollen und hochdosierten Öle/Kräuter wirken sich harmonisierend auf die Atemwege. Den enthaltenen Pflanzenölen werden unterstützende Eigenschaften auf die oberen Atemwege zugesprochen. Sabol ist sehr einfach zu verabreichen. Es kann sowohl über das Kraftfutter gegeben als auch direkt ins Maul verabreicht werden. 

Grundsätzlich gilt: Belastung sollte angepasst werden, und das Pferd sollte regelmäßig tierärztlich kontrolliert werden.

Worauf solltest du achten, wenn dein Pferd Kehlkopfpfeifen hat?

Wenn dein Pferd betroffen ist oder du den Verdacht hast, helfen diese Tipps:

Tierarzt hinzuziehen

Nur ein erfahrener Tierarzt kann mit Hilfe einer Endoskopie feststellen, ob es sich wirklich um Kehlkopfpfeifen handelt und wie schwer die Erkrankung ist.

Belastung anpassen

Vermeide lange Galoppstrecken oder intensive Trainingseinheiten. Beobachte, wann dein Pferd zu pfeifen beginnt – das ist dein persönlicher Richtwert.

Alternative Beschäftigung finden

Bodenarbeit, Gelassenheitstraining oder Spaziergänge können gute Alternativen zum Reiten sein, wenn dein Pferd nicht mehr belastbar ist.

Auf Symptome achten

Verschlechtert sich die Atmung? Nimmt das Pfeifen zu? Zeigt dein Pferd Stress unter Belastung? Dann ist eine erneute tierärztliche Untersuchung wichtig.

Operation als Option

In schweren Fällen kann eine Operation (z. B. Tie-Back-OP) erwogen werden, bei der der betroffene Aryknorpel dauerhaft geöffnet wird. Der Erfolg ist allerdings unterschiedlich – hier ist eine gute Beratung entscheidend.

Fazit: Kehlkopfpfeifen – keine Bagatelle, aber auch kein Todesurteil

Kehlkopfpfeifen ist eine ernstzunehmende Erkrankung, aber kein Grund zur Panik. Mit der richtigen Diagnostik, angepasster Belastung und tierärztlicher Begleitung kann dein Pferd trotz Einschränkung ein gutes Leben führen. Besonders im Freizeitbereich ist Reiten in vielen Fällen weiterhin möglich.

Wichtig ist: Höre auf dein Pferd, beobachte Veränderungen – und handle frühzeitig!!

Hast du Fragen oder möchtest deine Erfahrungen mit einem kehlkopfpfeifenden Pferd teilen? Dann schreib uns gern in die Kommentare oder kontaktiere uns direkt. Gemeinsam finden wir Wege, wie dein Pferd trotz Kehlkopfpfeifen gesund und glücklich bleiben kann.

Pferdewiese.com – Dein Blog rund um gesunde, glückliche Pferde. Interessierst du dich für die Atemwege deines Pferdes, solltest du diesen Beitrag unbedingt lesen “Husten – die Krankheit Nr. 1 bei Pferden!

 

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