Hilfe, mein Pferd wird blind – Ein Ratgeber für Pferdebesitzer

Die Vorstellung, dass das eigene Pferd sein Augenlicht verliert, ist für viele Pferdebesitzer erschreckend. Doch ein blindes Pferd kann weiterhin ein glückliches und erfülltes Leben führen – mit der richtigen Unterstützung und einigen Anpassungen. In diesem Ratgeber erfährst du, was du wissen musst, wenn dein Pferd erblindet, welche Ursachen es geben kann und wie du den Alltag deines Pferdes sicher und angenehm gestalten kannst.

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Warum passiert das, ein Pferd wird blind?

Die Ursachen für Erblindung bei Pferden sind vielfältig. Einige der häufigsten sind:

  • Periodische Augenentzündung (ERU): Eine wiederkehrende Entzündung der inneren Augenstrukturen, die unbehandelt zur Erblindung führen kann.
  • Grauer Star (Katarakt): Eine Trübung der Linse, die vor allem bei älteren Pferden auftritt.
  • Verletzungen und Unfälle: Schwere Augenverletzungen können zu dauerhafter Schädigung führen.
  • Tumore oder Infektionen: Erkrankungen wie Melanome oder Infektionen können ebenfalls das Augenlicht beeinträchtigen.

Pferd wird blind, wie erkenne ich Erblindung – Anzeichen im Alltag

Die ersten Anzeichen für eine Sehschwäche oder drohende Erblindung können subtil sein:

  • Unsicheres oder zögerliches Verhalten in unbekanntem Gelände
  • Vermehrtes Stolpern oder Anstoßen an Gegenständen
  • Unruhe oder Ängstlichkeit, besonders bei plötzlichen Geräuschen
  • Scheuen vor Schatten oder ungewohnten Objekten

Ein gründlicher Check beim Tierarzt, idealerweise durch einen spezialisierten Augenarzt, bringt Gewissheit und ermöglicht eine gezielte Behandlung.

Was bedeutet Erblindung für mein Pferd?

Auch wenn der Verlust des Augenlichts eine große Umstellung bedeutet, kommen die meisten Pferde erstaunlich gut damit zurecht. Pferde sind wahre Meister der Kompensation – sie verlassen sich verstärkt auf ihre anderen Sinne, insbesondere auf Gehör und Tastsinn.

So hilfst du deinem blinden Pferd im Alltag

  1. Sichere Umgebung schaffen:
    • Entferne potenzielle Gefahrenquellen wie scharfe Kanten, herumliegende Gegenstände oder unebene Böden.
    • Nutze akustische und taktile Markierungen, um deinem Pferd Orientierung zu geben, z. B. Glocken an anderen Pferden oder Teppichstreifen an wichtigen Punkten.

  2. Gewohnheiten beibehalten:
    • Pferde sind Gewohnheitstiere. Behalte die Routinen so gut wie möglich bei, um Sicherheit zu geben.

  3. Begleitpferd zur Seite stellen:
    • Ein ruhiger, verlässlicher Stallkumpel kann deinem Pferd Orientierung geben und Sicherheit vermitteln.
  4. Kommunikation intensivieren:
    • Sprich dein Pferd an, bevor du es berührst. Nutze eine gleichbleibende Tonlage, um es nicht zu erschrecken.

  5. Training und Beschäftigung:
    • Auch ein blindes Pferd braucht geistige und körperliche Auslastung. Bodenarbeit, Spaziergänge und leichte Longenarbeit sind weiterhin möglich.

Kann man blinde Pferde weiterhin reiten?

Ja aus Erfahrung kann ich sagen; JA ! Blinde Pferde können unter bestimmten Bedingungen weiterhin geritten werden. Entscheidend sind dabei der Gesundheitszustand des Pferdes, seine mentale Verfassung und die Beziehung zum Reiter.

Bei meinem 13 ährigen PRE Wallach wurde auch durch Zufall eine Blindheit auf dem rechten Auge entdeckt.  Wahrscheinlich durch einen Unfall. Keiner von uns hat es gemerkt, da er ein sehr cooles Pferd ist. Wir reiten ganz normal weiter, ohne jegliche Probleme. Wir müssen nur im Sommer sehr auf die Augen achten, dass sich nicht entzündet. Mein Chirrino hat in dem Sommermonaten 24 Stunden eine Fliegenmaske auf. Sehr zu empfehlen sind die UV SCHUTZ Fliegenmasken. Sie schützt das Pferdeauge vor gefährlichen UV Strahlen. Ideal bei Verletzungen der Augen oder empfindlichen Pferdeaugen. Es gibt sie in Silber und Blau.

Wie viele von euch wissen, nehmen Pferde ihre Umgebung anders wahr wie wir Menschen. Deswegen haben sie weniger probleme mit einem blinden Auge. Für uns Menschen ist die Diagnose oft schlimmer als für das Pfed selber. Näheres und wichtige Infos dazu in einem anderen Blogartikel von uns “Die Augen des Pferdes – wie sieht ein Pferd seine Umwelt” 


Pferd wird blind, kann ich weiter reiten und worauf sollte man achten?

Ganz wichtig: Vertrauen aufbauen: Ein blindes Pferd muss seinem Reiter absolut vertrauen können. Klare Kommandos und ein ruhiger, sicherer Sitz sind essenziell.

Sichere Umgebung: Reitest du ein sehr schreckhaftes, oder ist dein Pferd evtl. auf beiden Augen blind, dann solltest du nur in vertrauten, gut abgesicherten Bereichen wie der Reithalle oder einem eingezäunten Platz reiten.

Ruhiger Begleiter: Ein erfahrenes Führpferd kann zusätzliche Sicherheit geben und dem blinden Pferd Orientierung bieten.

Sensible Hilfengebung: Reiter sollten besonders feinfühlig und geduldig sein, um Stress und Unsicherheit zu vermeiden.

Nicht jedes blinde Pferd eignet sich zum Reiten, doch viele Pferde meistern die Herausforderung mit der richtigen Unterstützung und viel Vertrauen. 

Fazit:

Ein blindes Pferd zu haben, erfordert Anpassung und Geduld – aber es ist keineswegs ein Grund, die Hoffnung aufzugeben. Mit dem richtigen Management, einer sicheren Umgebung und liebevoller Unterstützung kann auch ein blindes Pferd ein glückliches und erfülltes Leben führen.

Hast du selbst ein blindes Pferd oder kennst jemanden, der diese Erfahrung gemacht hat? Welche Tipps und Tricks haben dir oder anderen geholfen, den Alltag sicher und harmonisch zu gestalten? Teile deine Erfahrungen gerne in den Kommentaren!

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