Fellwechsel – Wie kann ich mein Pferd dabei unterstützen?

Es ist wieder soweit … der Fellwechsel bei unseren Vierbeinern beginnt. Viele denken wahrscheinlich, das hat etwas mit der Temperatur zu tun. Das stimmt nicht wirklich … die Zirbeldrüse der Pferde reagiert hauptsächlich auf die sich verändernde Tageslänge und das Tageslicht und sendet entsprechende Signale aus. Daher beginnen die meisten Pferde schon im Januar/Februar damit ihren dicken Winterpelz abzuwerfen und das dünne Sommerfell nachzuschieben. Das Gegenteil passiert im Juli/August wenn die Pferde mit den kürzer werdenden Tagen bereits im Hochsommer so langsam beginnen das Sommerfell gegen das Winterfell zu tauschen. Die Temperaturen haben hier nur indirekt Einfluss auf diesen Rhythmus.

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Der Fellwechsel ist eine Art Hochleistung für den Pferdekörper und den Stoffwechsel. In dieser Zeit kommt es nicht selten zu einem “Leistungseinbruch”. Die Pferde wirken oft schlapp und müde, denn sie brauchen die Energiereserven um ein komplett neues Haarkleid aufzubauen. Hierbei kommt es auch auf den Pferdetyp, die Haltungsbedingungen, Alter und Gesundheitszustand an. Ältere, überlastete, unterversorgte und viel mit Medikamenten behandelte Pferde haben mehr Probleme beim Fellwechsel, schwerfuttrige Pferde verlieren an Gewicht. Junge und gesunde Pferde stecken den Fellwechsel in der Regel aber ganz gut weg.

Wie könnt Ihr Euer Pferd im Fellwechsel unterstützen?
Während des Fellwechsel haben die Pferde einen erhöhten Bedarf an Nährstoffen. Der Pferdekörper benötigt jetzt mehr Eiweiß (für die Fellneubildung) und Energie, sowie bestimmte Spurenelemente wie Zink, Mangan, Kupfer, Selen,  Vitamin A und Vitamine des B-Komplexes. Fehlt es dem Pferd an diesen Stoffen wird das Immunsystem geschwächt. Das erklärt warum viele Pferde während des Fellwechsels anfälliger für Infektionen sind.

Eine hochwertige und bedarfsgerechte Fütterung ist Voraussetzung für einen leichten Fellwechsel. Zusätzlich kann das Krippenfutter für 2-3 Monate zusätzlich aufgewertet werden. Dies sollte aber von Anfang an erfolgen, nicht erst wenn das Pferd schon kräftig am Haaren ist. Der Organismus braucht bereits in der ersten Phase, wenn der Fellwechsel für uns noch nicht ganz ersichtlich ist, Unterstützung von innen. Evtl. ist es nötig das Krippenfutter um ca. ein Drittel zu erhöhen. Allerdings soll die Fütterung bedarfsgerecht bleiben, also der entsprechenden Leistung angepasst. Zuviel des “Guten” kann auch schädlich sein. Damit das Pferd ausreichend mit den nötigen Mineralien und Spurenelementen versorgt ist, empfiehlt es sich ein gutes Mineralfutter wie z.B. das hochdosierte Atcom Hufvital (wir nehmen es immer im Herbst und Frühjahr als Kur) zu füttern, sofern das noch nicht der Fall ist.

Die zusätzliche Gabe von Bierhefe unterstützt den gesamten Stoffwechsel und baut eine positive Microflora (Darmflora) auf. D.H. sie verbessert die allgemeine Bioverfügbarkeit von Nähr- und Wirkstoffen, weist diätetische sowie prebiotische Wirkmechanismen auf, verfügt über einen hohen Gehalt an B-Vitaminen, Enzymen und Aminosäuren, der in Bierhefe enthaltene Hopfen wirkt beruhigend, antioxidativ und antibakteriell. Zusätzlich absorbiert und inaktiviert die Hefe Schadbakterien und Mykotoxine und helfen den Bakterien im Pferdedarm Mineralien und Biotin aufzunehmen.
Selbst wir und unsere Hunde nehmen Bierhefe ein. 

Neben der Bierhefe unterstützt auch das Leinöl sehr wirkungsvoll den Fellwechsel. Es hat eine positive Wirkung auf Haut und Haare, fördert ein starkes Immunsystem und liefert Energie.
Leinöl enthält viele ungesättigte, essentielle Fettsäuren (Omega-3 und Omega-6- Verbindungen). Generell bewirken die Omega-3-Fettsäuren eine geringere Anfälligkeit für Entzündungen und allergische Reaktionen, eine Erhöhung der Geschmeidigkeit und Widerstandskraft der Haut und Haare, sowie ein schnelleres Abheilen bei krankhaften Veränderungen. Ungesättigte, essentielle Fettsäuren kann der Organismus nicht selber aufbauen, daher müssen diese täglich über das Futter zugeführt werden.

Um die verdauungsfördernden Eigenschaften der im Leinsamen enthaltenden Schleimstoffe zu nutzen, kann man diesen auch in reiner Form füttern. Aber bitte nur abgekocht verfüttern wegen der Blausäure.
Bei allen Zusatzfuttermitteln sollte unbedingt die empfohlene Mengenangabe des Herstellers eingehalten werden. Eine Überversorgung an bestimmten Stoffen kann negative Auswirkungen auf den Pferdekörper haben! Vor allem bei Öl sollte man vorsichtig sein. Einmal täglich 50ml über das Futter reichen aus.

Empfindliche Pferde mit schlechtem Immunsystem oder chronisch kranke Pferde haben mit dem Fellwechsel besonders zu kämpfen. Viele fangen an zu Husten o.ä. Hier helfen z.B. Echinacea für die Immunabwehr und entsprechende Kräutermischungen für die Atemwege. Wichtig ist, dass rechtzeitig mit solchen unterstützenden Mitteln begonnen wird und nicht erst wenn es bereits zu spät ist.

Wenn das Pferd beim Training sehr schlapp wirkt, sollte das Arbeitspensum etwas eingeschränkt werden und zusammen mit der Kraftfutterration dem Befinden des Pferdes entsprechend angepasst werden. Hier ist wieder Beobachten und Fingerspitzengefühl angesagt um sein Pferd in dieser “schwierigen” Zeit nicht zu überfordern.

Zusätzlich kann man seinem Pferd durch die Fellpflege etwas Gutes tun. Ausgiebiges Putzen und Striegeln entfernt die losen Haare, die sonst anfangen zu jucken. Harte Kunststoffstriegel, Metall- und Federstriegel machen sich hier besonders gut. An empfindlichen Stellen wie Kopf, Gelenke und Beine sollte man vorsichtig sein oder z.B. einen Gummistriegel benutzen. Danach einfach wie gewohnt Putzen. Auch das Wälzen auf der Weide oder im Sand ist für die Pferde ein Genuss und entfernt zusätzlich die losen Haare.

Diesen Beitrag solltest du noch lesen: Öl in der Pferdefütterung
Hier listen wir euch die verschiedenen wichtigen Futteröle auf und zeigen euch wie man sie in der Pferdefütterung einsetzt und wofür sie wichtig sind.

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Liebe Grüße, Marika 😆 

 

 

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