Wie versprochen wollen wir Euch heut ein paar sinnvolle und einfach durchzuführende Übungen zum Aufwärmen vorstellen. Sinn und Zweck dieser Übungen ist es, Euren Körper auf die bevorstehende Reitstunde vorzubereiten. Muskeln, Sehnen und Bänder werden erwärmt, gedehnt und gelockert. Die Übungen verhelfen euch zu einem losgelassenen und korrekten Sitz, die Hilfengebung wird verfeinert und somit die Harmonie zwischen Reiter & Pferd verstärkt. Probiert es aus. Euer Pferd wird es euch danken.
Übungsbeispiele zum Aufwärmen vor dem Reiten:
1. Strecken Sie beide Arme so weit wie möglich nach oben als ob Sie Kirschen plücken möchten und stellen sich dabei auf die Zehenspitzen. Hierbei wird die Rücken- und Rumpfmuskulatur gedehnt.
2. Führen Sie dieselbe Übung wie bei 1. aus und gehen dabei in eine Rumpfseitbeuge. Hierbei werden die seitlichen Rumpfmuskeln in Anspruch genommen.
3. Gehen Sie in die Hocke, stützen die Hände am Boden ab und heben das Gesäß an, möglichst bis die Knie durchgestreckt sind. Bei dieser Übung wird in erster Linie die hinteren Beinmuskulatur, aber auch die Rückenmuskulatur gedehnt.
4. Eine gute Übung für die vordere Bein- und Rumpfmuskulatur, sowie für die Wade ist der Ausfallschritt nach vorne. Achten Sie darauf das Sie dir jeweilige Hüfte gut vorschieben, um eine entsprechende Dehnung des Hüftstreckers und des Wadenmuskels zu gewährleisten. Die Knie dürfen nicht über die Zehenspitzen kommen und die Ferse bleibt fest am Boden.
5. Der seitliche Ausfallschritt eignet sich bestens für die innere Oberschenkelmuskulatur. Diese Übung ist selbstverständlich auf beiden Seiten auszuführen. Auch hierbei können Sie wieder mit der Putzbox variieren und die Übung effektiver machen, indem Sie das Ausfallbein auf die Putzkiste stellen.
6. Um die Oberschenkelmuskulatur zu dehnen greifen Sie Ihr Sprunggelenk und ziehen die Ferse zum Gesäß. Achten Sie darauf nicht ins Hohlkreuz zu kommen, ziehen Sie dazu den Bauchnabel nach innen.
7. Lockern und dehnen Sie Ihre verspannte Nackenmuskulatur (oft ist die Rücken- & Nackenpartie diejenige die am meisten verspannt ist da man den ganzen Tag eine schiefe und monotone Haltung einnimmt); stellen Sie sich so hin, dass beide Füsse gleichmässig belastet werden. Den rechten Arm so über den Kopf legen, dass Sie mit den Fingern das gegenüberliegende Ohr berühren kannst. Ziehe nun den Kopf Richtung rechte Schulter – mit dem linken Arm ziehst du die linke Schulter nach unten (Gegenzug). Mit der anderen Seite wiederholen.
Danach bewegen Sie Ihren Kopf hin und her, mal nach links mal nach rechts, aber langsam. Dann den Kopf nach unten sinken lassen, so dass Sie hinten im Nacken eine deutliche Dehnung spüren. Bei diesen Übungen sollte auf jeden Fall weiter geatmet werden und bitte nicht den Nacken überstrecken!
Verspannte Schulter-Nackenpartien können mit den Fingern gelockert werden indem man die Schulterpartie (Übergang zum Nacken) mit den Fingern aufgreift, hochzieht, paar Sekunden festhält und dann loslässt. Beide Seiten zupfen, am besten zwischen Daumen und Zeigefinger. Das fördert die Durchblutung und löst die Nackenverspannungen. Bei großen Verspannungen kann das anfangs etwas unangenehm sein, wird aber mit der Zeit besser. Und es hilft, Versprochen!
Alle Übungen ein paar Sekunden lang halten und gegebenfalls nach kurzer Pause wiederholen. Wenn man eine Weile in der Dehnung verharrt lässt die Spannung in der Regel von allein nach.
So … das war unser Beitrag für heute. Kennen Sie evtl. andere Lockerungs- und Dehnübungen?
Gerne können Sie uns “Ihre” Aufwärm-, Dehn und Lockerungübungen vorstellen indem Sie uns einfach ein Kommentar schreiben. Wir und unsere Lesere freuen uns über jeden weiteren Tipp.
Oder haben Sie eine der Übungen nicht verstanden? Schreiben Sie uns, gerne erklären wir Ihnen diese nochmal und ausführlicher!
Nächste Woche stellen wir hier – bei Pferdewiese – Koordinationsübungen auf dem Pferd vor.
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