Wozu Bodenarbeit?

Bodenarbeit … ein weitreichender Begriff. Was genau versteht man nun darunter? Es gibt verschiedene Methoden der Bodenarbeit. Manche bauen aufeinander auf oder ergänzen sich und andere wiederum sind als eigenständige Technik anzusehen. Man sollte vorher wissen, welches Ziel man verfolgt und was man genau bei sich und seinem Pferd erreichen möchte.

Man kann durch Bodenarbeit wunderbar Ausbildungsschritte vorbereiten, bereits Erlerntes verfeinern und vertiefen oder bestimmte Lektionen erweitern. Somit ist es eine sinnvoll Ergänzung zur Arbeit unter dem Sattel. Grundsätzlich gilt, dass sinnvoll angewandte Bodenarbeit das Vertrauensverhältnis und somit den Respekt zwischen Mensch und Pferd verbessert, was wiederum den täglichen Umgang erleichtert.

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Gerade bei jungen oder schwierigen Pferden ist das von sehr großer Bedeutung. Sie müssen erst lernen den Menschen zu respektieren und ihm zu vertrauen. Wir wollen einen Zugang zu dem jeweiligen Pferd bekommen und ihm Sicherheit geben, was ihm sonst seine Herde bietet.

Diesen Part übernehmen wir nun.

Um dieses Vertrauensverhältnis langsam aufzubauen bieten sich Übungen an, wie einfaches Führen und Anhalten, ohne das das Pferd einen “über den Haufen rennt”, oder freilaufen lassen (in einem Roundpen oder abgetrennten Teil der Halle/Platz) indem wir das (junge) Pferd in gewünschter Richtung und Gangart, gefolgt von Ruhepausen, bewegen können.

Das Pferd soll dadurch den Mensch als dominierende Person ansehen, erst dann ist Vertrauen möglich. Nun haben wir den Grundstein für eine gute Kommunikation gesetzt und eine positive Lernathmosphäre geschaffen.

Die weiterführende Bodenarbeit beschäftigt sich dann mit Übungen die das Anreiten, oder beim älteren Pferd, generell das Arbeiten unter dem Sattel erleichtern. Man bereitet das Pferd an der Hand auf spezielle Übungen wie: dem Zügel nachgeben, Vorhandwendung, Schenkelweichen, Schulter weichen lassen, Rückwärtsrichten usw. vor. Auch die Arbeit am langen Zügel ist hier sehr sinnvoll.

Das was man sich am Boden erarbeitet hat, bringt man dann in den Sattel. Das Pferd versteht auf diese Weise sehr viel leichter was von ihm verlangt wird und es kommt nicht so schnell zu nervenaufreibenden Missverständen.

Andere Methoden der Bodenarbeit sind eine sinnvolle Ergänzung zur Arbeit unter dem Sattel und haben einen hohen gymnastizierenden Effekt, wenn man es richtig macht. Dazu gehören z. B. die Arbeit an der einfachen Longe (mit Kappzaum) oder an der Doppellonge, die Dualaktivierung, Stangen- und Kavalettitraining, Freispringen …

Desweiteren ist es eine willkommene Abwechslung zur normalen Arbeit in der Reitbahn und fördert die Motivation des Pferdes. Der Spaßfaktor kommt dabei auch nicht zu kurz. Ängstliche Pferde kann man mit Bodenarbeit auch schonend an ungewohnte oder erschreckende Dinge heranführen, was wiederum den täglichen Umgang oder den Turnierbesuch erleichtert.

Vorsichtige Pferde werden dadurch selbstbewusster. Und das Bodenarbeit nicht nur etwas für Freizeitreiter ist, zeigt die sehr zu begrüßende Neuerung im neuen Reitabzeichensysthem. Seit diesem Jahr wird auch Bodenarbeit als Prüfungsstation verlangt.

Berichtet uns von Euren Erfahrungen bei der Bodenarbeit. Wir wollen gern wissen, wie Euer Training aussieht und wie sich dadurch das Verhältnis zu Eurem Pferd geändert hat. Wir sind sehr gespannt auf Eure

Erfahrungen. Bildnachweis: © Ekkia

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