Alternative Heilverfahren – natürliche Heilmethoden

Jeder, dem die Gesundheit seines Pferdes am Herzen liegt, sollte mal über den Tellerrand schauen und offen für alternative Heilmethoden sein. Denn man kann auch mit natürlichen Heilverfahren Krankheiten oder Verletzungen schonend aber wirksam behandeln. Neben den Tierheilpraktikern/Osteopathen … beschäftigen sich auch immer mehr Tierärzte mit diesen Behandlungsmethoden und Naturheilmitteln, die sich bereits bei vielen Erkrankungen der Pferde als heilend oder zumindest hilfreich erwiesen haben.

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Es gibt verschiedene Naturheilverfahren die in der Pferdebehandlung eingesetzt werden. Für welche Sie sich entscheiden hängt davon ab, was Ihnen am sympatischsten ist oder welche Art Ihr Tierarzt oder Tierheilpraktiker bevorzugt/praktiziert. In der Praxis haben sich schon alle Heilmethoden bewährt. Äußerliche und innere Anwendungen können auch kombiniert werden und sich so gegenseitig ergänzen.

Wir wollen Ihnen hier eine kleine Auswahl an Heilmethoden vorstellen, mit denen Sie Ihr Pferd selbst behandeln, Erste-Hilfe-Maßnahmen vornehmen oder zumindest die Beschwerden lindern können …
… darunter Homöopathie, Kräuterheilkunde, Bachblütentherapie, Biochemie (Schüßler-Salze) und die Anwendung ätherischer Öle.

Anwendungsgebiete

  • frische Verletzungen
  • Abszesse
  • Allergien
  • Rückenprobleme
  • Kolik, Husten, Durchfall, Nasenausfluss
  • Hufprobleme, Hufrehe
  • Nervosität, Erregbarkeit
  • Mauke, Hautpilz, Sommerekzem, Satteldruck
  • Verletzungen von Sehnen, Bändern, Muskeln; Gallen
  • Arthritis

Homöopathie
Die Homöopathie ist eine Heilmethode mit dem Grundsatz Ähnliches wird durch Ähnliches geheilt. Dazu werden pflanzliche, mineralische und zum Teil auch tierische Substanzen verwendet, die potenziert, d.h. stark verdünnt und geschüttelt werden.
Begründet wurde diese Heilmethode 1796 von dem deutschen Arzt Dr. Samuel Hahnemann, der entdeckte, dass ein Stoff, der bei einem Gesunden gewisse Krankheitssymptome auslöst, einen Kranken mit denselben Symptomen heilen kann.
Homöopathische Mittel wirken sicher, wenn sie nach dem Ähnlichkeitsprinzip gegeben werden. Sie sind frei von schädlichen Nebenwirkungen, können allerdings bei bereits länger bestehenden Krankheiten eine sogenannte “Erst-Verschlimmerung” auslösen, der nach kurzer Zeit eine Besserung folgen muss. Sie können auch tragenden und säugenden Stuten bedenkenlos verabreicht werden.
Homöopathische Mittel gibt es als Tabletten, Kügelchen oder Tropfen. Alle werden über das Maul verabreicht, wobei sie nicht mit der Hand des Behandlers in Berührung kommen sollten, weil dies die Wirksamkeit mindern könnte.

Kräuter
Pferde sprechen auf Heilkräuter sehr gut an und viele Leute sind der Meinung, dass wildlebende Pferde sich bei entsprechendem Angebot selbst die Kräuter suchen, die ihnen guttun. Pferde sind zweifelslos sehr instinktsichere und empfindsame Tiere. Leider wachsen auf den meisten unserer heutigen Weiden nur noch ein oder zwei Grassorten. Werden diese dann mit Kunstdünger hochgetrieben, gerät der Mineralhaushalt und das Bodenleben aus dem Gleichgewicht.
Alle Kräuter setzen sich aus einem Komplex mineralischer und organischer Bestandteile zusammen. Jeder einzelne Bestandteil spielt eine wichtige Rolle. Aus diesem Grund sollten keine Pflanzenauszüge verwendet werden, die nur einen Wirkstoff eines Heilkrauts enthalten, sondern stets das ganze Kraut verabreichen.
Heilkräuter werden in mehrere Kategorien eingeteilt. Zu ihnen gehören Mittel zur Umstimmung der gestörten Körperfunktionen, zusammenziehende Mittel, Bitterstoffe die den Magen anregen, Entzündungshemmer die innerlich und äußerlich wirken und Mittel die die Wundheilung beschleunigen. Um den gewünschten medizinischen Effekt zu erzielen, können Heilkräuter dieser Kategorienentweder einzeln oder in beliebigen Kombinationen verabreicht werden. Kräuter können grundsätzlich begleitend zu jeder anderen Therapieform eingesetzt werden, bei homöopathischer Behandlung sollten die angesetzten Kräuter allerdings keinen zu hohen Gehalt an ätherischen haben und nicht zeitgleich gegeben werden.

Bachblüten
Edward Bach entwickelte diese Naturheilmethode in den dreißiger Jahren. Die Blüten werden zur höchsten Blütezeit an bestimmten Plätzen gesammelt, in Quellwasser gelegt und der Sonne ausgesetzt. Dadurch überträgt sich laut Bach die Energie der Blüten auf das Wasser. Das Wasser wird später mit Alkohol haltbar gemacht und kann, meistens verdünnt eingesetzt werden.
Die gebundene Energie der Blüten hat eine regulierende Wirkung auf psychische Zustände, durch diese psychische Wirkung können häufig auch körperliche Symptome verbessert werden. Anhand von psychologischen Untersuchungen und Verhaltensstudien werden die Bachblüten ausgewählt. Sie können eine starke Wirkung haben, was bei den sogenannten Notfalltropfen, einem Kombinationspräparat aus 5 verschiedenen Bachblüten, deutlich wird. Man verabreicht sie in Stresssituationen jeglicher Art und sie haben eine außerordentlich beruhigende und heilende Wirkung. Insgesamt gibt es 38 Bachblütenpräparate, welche keinerlei Nebenwirkungen haben und über das Maul eingegeben werden.

Biochemie – Schüßler Salze
Im 19. Jahrhundert erbrachte Dr. Schüßler den Beweis für seine Theorie, dass Krankheiten durch ein biochemisches Ungleichgewicht sowohl in den Zellen als auch in der Körperflüssigkeit ausgelöst werden. Die von Schüßler eingeführten 12 Mineralsalze gewährleisten die Ernährung der Zellen, setzen Heilungsimpulse und helfen den Zellen die Nährstoffe aus der Nahrung besser zu verwerten und sorgen als Katalysator dafür, dass die Zellen gut und zielgerichtet arbeiten. Diese Mineralsalze werden einzeln oder als Kombinationspräparate verabreicht.
Wie die homöopathischen Mittel werden auch sie verdünnt angewendet und müssen ebenso sorgfältig verabreicht werden. Sie werden auch über das Maul eingegeben.

Ätherische Öle
Diese Öle werden schon seit tausenden von Jahren aus Pflanzen gewonnen und haben stark ausgleichende Eigenschaften, weshalb sie sehr vielseitig einsetzbar sind. Pferde sprechen sehr gut auf ätherische Öle an. Die sanfte und oft wunderbare Wirkung dieser Öle wird heute in der Naturheilkunde immer häufiger eingesetzt. Bei Erwärmung entfalten sie flüchtige Substanzen, die wir als ihren Geruch wahrnehmen. Beim Auftragen auf die Haut dringen sie aufgrund ihrer Fettlöslichkeit ins Körpergewebe ein und entfalten dort ihr Spektrum. Zur unterstützenden Pflege können ätherische Öle bei einer Vielzahl von Beschwerden den Heilungsprozess begleiten und auch fördern. Jedes Öl wird auf ganz bestimmte weise angewandt, beispielsweise bei Allergien, Atemwegs- und Hautproblemen (Sommerekzem), aber auch bei Verhaltensstörungen.
Ihr Einsatz ist untrennbar mit der Kräuterheilkunde verbunden. Sie werden hier jedoch extra erwähnt, weil sie verschiedene Wirkstoffkombinationen aus mehreren Heilpflanzen enthalten können und anders angewendet werden. Ätherische Öle sind recht sicher in der Anwendung, bei manchen ist jedoch Vorsicht geboten, vorallem bei tragenden Stuten.
Wie bei Kräutern ist auch hier auf eine Wechselwirkung mit homöopathischen Mitteln zu achten. Ätherische Öle können die Wirkung von diesen löschen.

Weitere Heilmethoden
Die unten aufgeführten Heilmethoden dürfen nur von einem dafür ausgebildeten Fachmann durchgeführt werden!

  • Akupressur
  • Akupunktur
  • Bioresonanztherapie
  • Blutegeltherapie
  • Eigenbluttherapie
  • Enzymtherapie
  • Magnetfeldtherapie
  • manuelle Therapie (Chiropraktik, Osteopathie, Physiotherapie)

Nicht zu vergessen; sind Sie sich unsicher oder erscheint die Verletzung/ Krankheit doch schlimmer wie gedacht bitte nicht zögern und schnellstmöglich einen Tierarzt kontaktieren. Naturheilmittel und Heilmethoden sollten nur von einem Fachmann angewendet werden. Leider gibt es auch in diesem Bereich schwarze Schafe. Erkundigen Sie sich bevor Sie jmd Fremdes an Ihr Pferd lassen wo er sein Wissen gelernt hat und seit wann und bei wem er praktiziert. Dazu kann Ihnen das Internet oder die Stallkollegen behilflich sein.

 

Nicht zu vergessen und zu unterschätzen ist Salz in der Pferdefütterung: dazu haben wir auch eine interessanten Artikel veröffentlicht (und diesen sollte wirklich jeder lesen !!!) https://pferdewiese.com/salz-in-der-pferdefuetterung-wichtig/

Ebenfalls geben gute Futteröle wichtige Zugaben, aber nicht jedes Öl eignet sich zur Pferdefütterung; Öl sollte immer mit Sachverstand gefüttert werden. Den Artikel dazu findet ihr hier  https://pferdewiese.com/oel-in-der-pferdefuetterung/

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2 comments

  1. Anton Schneider sagt:

    Gut zu wissen, was es für alternative Heilverfahren gibt, um Tieren zu helfen. Eine Freundin von mir arbeitet als Tierheilpraktikerin und hat da schon Ähnliches erwähnt. Es ist wohl sehr empfehlenswert.

  2. Elsa Horneke sagt:

    Liebe Marika, vielen Dank für diesen informativen Artikel! Ich bin auch der Meinung, dass man öfter mal die schonende Alternativmedizin anwenden sollte. Ich informiere mich mal darüber, was unser Tierheilpraktiker dazu sagt!
    LG und schönen Tag noch!
    Elsa

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